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Früherkennung

Nutzen und Risiken der Krebsvorsorge

Zu den größten Ängsten der Deutschen gehört die Furcht, an Krebs zu erkranken. Der Gesundheit zuliebe sollte sich jeder Erwachsene mit den Vor- und Nachteilen von Früherkennungsuntersuchungen auseinandersetzen. Auch wenn diese Leben retten können: Letzten Endes entscheidet jeder selbst, ob er daran teilnimmt.
Nicole Schuster
25.04.2019  16:00 Uhr

Auswirkung auf Prognose noch unklar

Einige andere der theoretisch infrage kommenden Untersuchungen bedeuten im Vergleich zum Nutzen zu viel Aufwand, belasten den Patienten über Gebühren oder schaden ihm sogar. Als Beispiel nennt Hiller regelmäßige Computertomografien, um Lungenkrebs früh zu erkennen. »Dabei wäre die Strahlenbelastung für Gesunde langfristig viel zu hoch. Experten diskutieren aber, ob sich solche CTs zumindest für sehr starke Raucher trotzdem ›lohnen‹ könnten«, berichtet die Mitarbeiterin vom Krebsinformationsdienst.

Andere Tests scheiden bisher aus, da sich selbst eine sehr frühe Diagnose nicht eindeutig auf die Prognose in der Zielgruppe auswirken würde. Das gilt etwa für die Messung des PSA-Spiegels als Screening auf Prostatakrebs. »Das funktioniert zwar gut und zeigt auch recht verlässlich an, ob sich ein Tumor bildet. Aber es steht trotz vieler Studien nicht zweifelsfrei fest, ob der Durchschnitt der betroffenen Männer deshalb länger oder auch nur besser lebt«, so Hiller.

Entscheidung individuell

Bei den Screenings aus den gesetzlichen Früherkennungsprogrammen ist klarer belegt, dass Patientinnen und Patienten davon auch wirklich profitieren, wie Hiller bestätigt: »Ganz eindeutig belegt ist der Nutzen für die Darmkrebsfrüherkennung, insbesondere für die Darmspiegelung und für die Untersuchung auf Gebärmutterhalskrebs. Bei beiden Untersuchungen kann man schon Vorstufen erkennen und behandeln. Das bedeutet: Krebs entsteht gar nicht erst.« Wichtig ist jedoch in diesem Zusammenhang: Nicht jede Krebsvorstufe entwickelt sich zu einem bösartigen Tumor, und nicht jeder Tumor führt zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung.

Letzten Endes bleibt es eine individuelle Entscheidung, an den Früherkennungsuntersuchungen teilzunehmen oder nicht. Wichtig aber ist Aufklärung. »Aktuelle Untersuchungen im Auftrag der AOK zeigen, dass viele Menschen nicht wirklich gut über Nutzen und mögliche Risiken Bescheid wissen – es fehlt auch an entsprechender Aufklärung«, so Hiller.

Gefährdete brauchen mehr

»Das gesetzliche Früherkennungsprogramm in Deutschland ist auf die allgemeine Bevölkerung ausgerichtet, sozusagen auf Menschen mit durchschnittlichem Risiko«, sagt Hiller. Frauen und Männer mit einem besonders hohen Krebsrisiko werden durch die normalen Angebote nicht ausreichend erfasst. Ihnen rät die Expertin: »Wenn man beispielsweise stark raucht, oder wenn man nahe Angehörige hat, die an Krebs erkrankt sind, vielleicht sogar in auffallend jungem Alter, sollte man sich bei der Hausärztin oder dem Hausarzt beraten lassen. Sie können abschätzen, ob tatsächlich ein höheres Krebsrisiko vorliegt.«

Sofortige Kontrolluntersuchungen sind erforderlich, wenn Patientinnen oder Patienten plötzlich auftretende Beschwerden oder auffällige Veränderungen feststellen. Es kann sich dabei um harmlose Erscheinungen handeln, schlimmstenfalls kann aber auch eine bösartige Erkrankung dahinterstecken. Sicherheit und in den meisten Fällen Beruhigung verschafft nur eine ärztliche Untersuchung. /

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