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Weniger ist oft mehr

Pharmakotherapie im Alter 

Senioren vertragen bestimmte Medikamente schlechter oder sie eignen gar nicht für sie. Trotzdem werden diese Mittel oft aus Unkenntnis oder mangels Alternativen verordnet. Auch die Handhabung komplexerer Medikamente bereitet älteren Menschen häufig Probleme. Hier ist das Apothekenteam gefragt, um den Patienten mit Tipps und Hilfestellungen zur Seite zu stehen.
Nicole Schuster
28.06.2019  15:30 Uhr

Aktuell ist gut ein Fünftel der Bevölkerung 65 Jahre oder älter. Diese Gruppe erkrankt altersbedingt häufiger  und braucht viele Medikamente. Je nach Statistik nehmen Menschen zwischen 60 und 64 Jahren durchschnittlich zwei bis drei verschiedene Arzneimittel pro Tag ein, über 80-jährige sogar vier bis fünf. Hinzu kommen freiverkäufliche Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel. Das birgt Risiken. Bei Patienten, die fünf Medikamente oder mehr anwenden, sind potentielle Interaktionen zwischen den Substanzen nicht mehr vorhersehbar. Zu hinterfragen ist bei dieser Polypharmazie, ob der Patient wirklich alle Mittel benötigt.

»Manchmal ist der Medikamentencocktail so groß, dass ein Teil der Präparate nur gegen die Nebenwirkungen der anderen gegeben wird«, sagt Professor Dr. med. Petra A. Thürmann, Direktorin des Philipp Klee-Instituts für Klinische Pharmakologie des Helios Universitätsklinikums Wuppertal, im Gespräch mit PTA-Forum. Das Apothekenteam kann hier mit einer gezielten Medikamentenanalyse und einer spezifischen Beratung zu bestimmten Arzneimitteln helfen. Dazu braucht es Einfühlungsvermögen und aktives Nachfragen, weil Patienten von sich aus Therapieunsicherheiten oft verschweigen. 

Körperliche Veränderungen

Es gibt verschiedene Gründe, warum alte Menschen Arzneimittel im Alter weniger gut vertragen. So verändern sich bei Senioren infolge normaler Alterungsprozesse Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von Arzneistoffen im Vergleich zu jüngeren Menschen. Im Alter sinkt beispielsweise der Eiweißgehalt des Körpers. Arzneistoffe können nur noch vermindert an Eiweiß gebunden werden. Da an Eiweiß gebundener Arzneistoff nicht für die Interaktion mit den Zielstrukturen zur Verfügung steht, fällt die Wirkung umso stärker aus, je mehr Arzneistoff ungebunden vorliegt. Für ältere Patienten bedeutet das, Arzneimittel in gleicher Dosierung können stärker wirken als bei jüngeren Menschen und somit auch stärkere Nebenwirkungen mit sich bringen.

Im Alter sinkt zudem der Wassergehalt im Körper. Das bedeutet, dass wasserlösliche Arzneistoffe wie Digitalisglykoside oder einige Antidiabetika stärker wirken. Da der Fettgehalt im Körper zunimmt, werden fettlösliche Medikamente wie etwa Benzodiazepine länger gespeichert und wirken somit auch länger. Auch der Abbau von Muskelmasse sowie ein verlangsamter Transport im Körper können die Wirkung und deren Dauer beeinflussen. Nicht zuletzt lässt die Funktion wichtiger Organe im Alter nach, etwa der Niere und der Leber. Das beeinflusst den Abbau und die Elimination von Arzneistoffen. Um zu starke oder zu schwache Arzneimittelwirkungen zu verhindern, muss der behandelnde Arzt die Dosis anpassen – mit Blick auf  die individuelle Leber- und Nierenfunktion sowie den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten.

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