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Wie hoch ist das kardiovaskuläre Risiko eines Kunden? Wie hoch das Risiko eines Arzneistoffs für eine bestimmte Nebenwirkung? Zur besseren Abschätzung stehen zahlreiche Datenbanken zur Verfügung. Apotheker sollten sie kennen – und ihre Limitationen.
PZ
26.10.2023  11:30 Uhr

QT-Zeit-Verlängerung einschätzen

Eine häufige Meldung im Interaktions-Check ist die QT-Zeit-Verlängerung. Die QT-Zeit beschreibt die Erregungsdauer der Herzkammer, von der Q-Zacke bis zur T-Welle im EKG. Sie dauert normalerweise 350 bis 440 Millisekunden. Werte der frequenzabhängig normierten QT-Zeit (QTc-Zeit) von mehr als 500 Millisekunden sind ein deutlicher Risikofaktor für Torsade-de-pointes(TdP)-Tachykardien, die wiederum zu Kammerflimmern und plötzlichem Herztod führen können.

Zahlreiche Arzneistoffe können dosisabhängig und additiv die QT-Zeit verlängern, wobei nicht jeder Wirkstoff das gleiche Risiko für TdP-Arrhythmien birgt. Für eine erste Risikoeinschätzung bietet sich die Website crediblemeds.org des Scientific Advisory Board des Arizona Center for Education and Research on Therapeutics (AZCERT) an. Hier finden sich Stoffe mit bekanntem TdP-Risiko neben Stoffen mit einem möglichen Risiko, für das die Evidenz bei einem bestimmungsgemäßen Gebrauch jedoch noch nicht ausreichend ist.

Des Weiteren werden Arzneistoffe mit einem bedingten Risiko gelistet. Ein solches besteht dann, wenn diese Mittel mit weiteren QT-Zeit-verlängernden Arzneistoffen kombiniert werden oder sie Situationen wie beispielsweise Elektrolyt-Entgleisungen begünstigen, in deren Folge es wiederum zu einer TdP kommen kann.

Vom AZCERT wurde außerdem ein Risiko-Score für das Auftreten von TdP entwickelt, der nach Anmeldung kostenfrei genutzt werden kann. Ein Wert ab 9 gibt dabei ein moderates, ab 12 ein hohes und ab 16 ein sehr hohes Risiko an. Bei der Nutzung im ambulanten Bereich muss berücksichtigt werden, dass der medsafetyscan für den stationären Bereich entwickelt wurde.

Potenziell ungeeignete Arzneimittel für Ältere

Bekannt ist den meisten Apothekern vermutlich die Priscus-Liste, die potenziell inadäquate Medikation (PIM) für ältere Menschen benennt. Sie hat im Januar 2023 mit Version 2.0 ein Update erfahren und steht zum Download auf priscus2-0.de bereit. Priscus 2.0 bewertet insgesamt 187 Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen als PIM. Die Liste enthält darüber hinaus Angaben zu möglichen Alternativen und welche Maßnahmen bei Alternativlosigkeit den Einsatz begleiten sollten.

Zur Beurteilung von PIM kann auch die als App und Web-Anwendung verfügbare Forta-Liste herangezogen werden. Sie teilt den Nutzen von Arzneistoffen bei Älteren im Gegensatz zu Priscus 2.0 abhängig von ihrer Indikation ein.

Bei der Benutzung von PIM-Listen muss sich immer vor Augen geführt werden, dass es sich um potenziell inadäquate Arzneistoffe handelt, ein unbedingtes Vermeiden dieser Substanzen in der Praxis aber nicht möglich ist. Darüber hinaus sind einige der genannten Alternativen, zum Beispiel nicht pharmakologische Interventionen wie Blasen- oder Beckenbodentraining für die allermeisten Urologika, hinsichtlich Praxistauglichkeit kritisch zu hinterfragen.

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