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Risiko Folgeschäden
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Psoriasis frühzeitig behandeln

Noch vor 20 Jahren standen Ärzten nur wenige Therapieoptionen zur Verfügung, um eine Psoriasis adäquat zu behandeln. Die Möglichkeiten haben sich in den vergangenen Jahren drastisch verbessert. Entscheidend ist, frühzeitig zu handeln, um Begleiterkrankungen und Folgeschäden zu vermeiden.
AutorKontaktBarbara Döring
Datum 12.12.2025  16:00 Uhr

Aktualisierte Leitlinie

Eine Psoriasis-Arthritis, bei der es durch eine unzureichende Therapie zu ausgeprägten, irreversiblen Gelenkzerstörungen kommt, müsse heute nicht mehr sein, sagt Rosenbach. Der Experte ist Mitautor der kürzlich aktualisierten S3-Leitlinie zur Psoriasis vulgaris, die unter der Federführung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) entstanden ist.

Für besonders schwere Verläufe gibt es die neue Kategorie »besondere Schwere« (PASI ≥ 20 oder DLQI ≥ 15), bei der von Beginn an ein Biologikum (Antikörper gegen die Interleukine 17 oder 23 sowie TNF-α) oder ein JAK-Inhibitor (Deucravacitinib bei Psoriasis vulgaris, Upadacitinib bei Psoriasis-Arthritis) eingesetzt werden kann. »Hit hart and early« – also frühzeitig konsequent zu behandeln lautet die Devise, um Schäden an den Gelenken und andere Folgekrankheiten zu vermeiden.

Als Therapieziel ist eine 90-prozentige Verbesserung der Symptomatik vorgesehen (PASI ≤ 2 oder DLQI ≤ 1). Im Wesentlichen sei es den Autoren darum gegangen, die Leitlinie zu vereinfachen, Therapieschemata übersichtlicher zu gestalten und Laboruntersuchungen zu entrümpeln, erläutert Rosenbach. So wird zwar nach wie vor – etwa unter Methotrexat – zu Laboruntersuchungen geraten, doch wurden bei allen Medikamenten die Intervalle verlängert.

Bei der Wahl des Medikaments ist zu beachten, ob Gelenke betroffen sind. Fumarsäureester hätten beispielsweise im Gegensatz zu Methotrexat hier keine Wirkung, so Rosenbach. Auch bei Biologika gäbe es Unterschiede. So wirken TNF-α-Inhibitoren und Antikörper gegen Interleukin-17 sehr gut bei Psoriasis-Arthritis. Antikörper gegen Interleukin-23 hätten diesbezüglich eine schwächere Wirkung, sodass sie zwar bei milder Psoriasis-Arthritis angezeigt seien, bei schwerer Ausprägung ein anderer Antikörper jedoch die bessere Wahl wäre.

Spricht eine Psoriasis nicht ausreichend auf eine Therapie an, kann ein Blick auf den Medikationsplan des Patienten hilfreich sein. Medikamente könnten nicht nur dazu führen, dass eine Psoriasis erstmalig auftritt, sondern eine bestehende Erkrankung auch verschlechtern oder dazu führen, dass eine Behandlung weniger gut anspricht, erläutert Rosenbach.

Berichten Kunden davon, dass sie mit ihrer bisherigen Medikation nicht zurechtkommen, können PTA ihnen zu einer Medikationsanalyse in der Apotheke raten, um mit dem Arzt anschließend über kritische Wirkstoffe zu sprechen. Wichtig sei auch, bei Psoriasis-Patienten regelmäßig den Blutdruck und den Langzeit-Blutzucker HbA1c zu kontrollieren. Im Idealfall macht das der Hautarzt, der auch die möglichen Folgeerkrankungen im Blick haben sollte.

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