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Risiko Folgeschäden
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Psoriasis frühzeitig behandeln

Noch vor 20 Jahren standen Ärzten nur wenige Therapieoptionen zur Verfügung, um eine Psoriasis adäquat zu behandeln. Die Möglichkeiten haben sich in den vergangenen Jahren drastisch verbessert. Entscheidend ist, frühzeitig zu handeln, um Begleiterkrankungen und Folgeschäden zu vermeiden.
AutorKontaktBarbara Döring
Datum 12.12.2025  16:00 Uhr

Therapie erhalten

Sind bei einer leichten Schuppenflechte nur wenige Stellen betroffen, ist eine topische Therapie in der Regel ausreichend. »Der Goldstandard ist heute die fixe Kombination aus dem Vitamin-D3-Analogon Calcipotriol und dem Cortison Betamethasonvalerat, die eine synergistische Wirkung haben«, erläutert Rosenbach.

Auch wenn das Hautbild wieder gut ist, empfiehlt der Experte eine Erhaltungstherapie, bei der die Patienten das Topikum zweimal wöchentlich auftragen. Diese könne unbegrenzt fortgeführt werden, damit es nicht zum Rezidiv kommt. Setzt man die Therapie zu früh ab, etwa bereits nach vier Wochen, bestünde die Gefahr, dass sich die Haut wieder verschlechtert. Weitere lokale Optionen sind Salicylsäure-Öl oder -Salbe zur Lösung der Schuppen sowie die immunmodulierenden Wirkstoffe Tacrolimus oder Pimecrolimus. Begleitend werden physikalische Anwendungen wie Licht- und Badetherapie eingesetzt.

Sind mehr als etwa 10 Prozent der Körperoberfläche von den Hautveränderungen betroffen, kommt eine systemische Therapie infrage. »Wichtig ist, dass man zeitig mit der Systemtherapie beginnt, da wir davon ausgehen, dass sich Folgeerkrankungen dann weniger ausbreiten«, erläutert Rosenbach.

Allein mit einer topischen Therapie oder UV-Licht-Behandlung sei der systemische Effekt nicht zu erreichen. Als systemische Therapie kommen immunmodulatorische Wirkstoffe zum Einsatz wie Fumarsäuredimethylester (Dimethylfumarat, kurz DMF), der Folsäureantagonist Methotrexat oder das Immunsuppressivum Ciclosporin.

Eine häufige Nebenwirkung von DMF sind Magen-Darm-Probleme. Um das Risiko zu senken, erfolgt die Therapie in zwei Phasen. In der Eindosierungsphase (Titrationsphase) beträgt die Dosis zunächst 30 mg einmal bis dreimal täglich. Ab der vierten Woche wird auf die Erhaltungsdosis mit einer 120-mg-Tablette einmal täglich erhöht, die auf bis zu sechs Tabletten täglich gesteigert werden kann. Eine so hohe Dosierung sei jedoch so gut wie nie sinnvoll, betont der Experte. Würde sich mit 360 mg keine oder kaum eine Besserung einstellen, hätte auch die doppelte Menge kaum eine bessere Wirkung.

»Die Eindosierungsphase sollte genau nach Plan erfolgen«, rät der Dermatologe: In der ersten Woche eine Tablette abends, in der zweiten Woche eine Tablette morgens und abends, in der dritten Woche eine Tablette morgens, mittags und abends. Würden während der Eindosierung Übelkeit oder andere Magen-Darm-Probleme auftreten, sollte man die Therapie nicht gleich abbrechen. Rosenbach rät, noch einmal eine Stufe zurückzugehen. Später könnten Patienten versuchen, die Dosis wieder langsam zu steigern.

Auch muss der Hautarzt die Zahl der T-Lymphozyten im Blick haben. »Sinken sie unter ein kritisches Maß, muss man die Therapie stoppen«, so der Experte. Als Alternativen stehen als systemische Therapie Methotrexat (MTX) zur Verfügung sowie Biologika oder JAK-Inhibitoren.

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