Regional einkaufen leicht gemacht |
Barbara Döring |
29.02.2024 12:00 Uhr |
Wer den Weg zum Hofladen selbst nicht auf sich nehmen will, kann bei Erzeugern oder Verbänden eine Ökokiste abonnieren, mit der regelmäßig eine Auswahl saisonaler Produkte aus der Region ins Haus kommt. Nach Schätzungen des Bundesministeriums für Ernährung gibt es deutschlandweit etwa 40.000 Landwirte, die ihre Ware an Endverbraucher liefern. Manchmal sind es ausgewählte Lebensmittel wie Kartoffeln oder Äpfel, Milch oder Eier. Im Verband Ökokiste sind etwa 40 Abokisten-Betreiber zusammengeschlossen, die sich nach eigenen strengen Regeln zertifizieren lassen. So müssen die Vertreiber im Verband Ökokiste selbst Erzeuger sein und einem Bioverband angehören oder mit einem regionalen Erzeuger zusammenarbeiten. In der Kiste muss ein Mindestanteil regionaler Produkte enthalten sein. Die Bestellungen geben die Kisten-Abonnenten per Telefon, E-Mail oder online auf, wobei Mengen und Vorlieben vorab festgelegt oder zum Teil auch noch kurz vor der Lieferung angegeben werden können.
Gerade wenn es um Saisonprodukte wie Erdbeeren oder Spargel geht, gibt es keinen Grund, auf Importware zurückzugreifen, die nicht nur lange Wege zurücklegt, sondern oft einen immensen Wasserverbrauch erfordert, sodass in den Anbaugebieten mitunter der Grundwasserspiegel sinkt. Die Verkaufsstände mit deutschen Produkten sind hier in jedem Fall die ökologischere Wahl. Die Verbraucherzentrale NRW rechnet es vor: Während ein Kilo Spargel aus Peru nach Deutschland eingeflogen 30 Kilo Treibhausgase produziert, bringen es die aromatischen Stangen aus der Heimat, die 100 Kilometer mit dem Lastwagen transportiert wurden, auf gerade mal 19 Gramm der klimaschädlichen Gase.
Verbraucher, die auf Nummer sicher gehen möchten, dass regionale Produkte im Kochtopf landen, können sich auch einer Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaft (EVG) anschließen. Bei den genossenschaftlichen Organisationen sind die Mitglieder Teilhaber der Hofläden und können dort zum günstigen Mitgliederpreis einkaufen. Noch enger ist die Zusammenarbeit im Rahmen der solidarischen Landwirtschaft (Solawi). Verbraucher finanzieren mit regelmäßigen Beiträgen einen oder mehrere Landwirte und erhalten im Gegenzug deren Ernte. Sie bezahlen also nicht die Produkte, sondern die Arbeit der Bauern.