Regional einkaufen leicht gemacht |
Barbara Döring |
29.02.2024 12:00 Uhr |
Eine weitere Möglichkeit, an nachhaltige Lebensmittel aus der Region zu kommen und dabei Geld zu sparen, sind sogenannte Foodcoops. Der Begriff leitet sich von »Food Cooperative« ab. Dafür tut sich eine größere Gruppe Menschen zusammen, die gemeinsam bei Großhändlern oder direkt beim Bauern einkaufen. Die Mitglieder erhalten die Produkte zu günstigeren Preisen, da der Einzelhandel umgangen wird. So ist es möglich, biologisch angebaute Produkte, die im Einzelhandel in der Regel teurer als konventionelle Lebensmittel sind, bis zu 50 Prozent günstiger zu erhalten. Die Sammelbestellung wird nach der Lieferung an einem festen Termin auf die Mitglieder verteilt. Jeder Verbraucher kann eine Foodcoop gründen, wenn er genug Mitglieder zusammenbringt, um die Mindestbestellmengen zu erreichen.
Relativ neu ist die Idee der Marktschwärmer. Das Netzwerk bringt Erzeuger und Verbraucher zusammen, um den direkten Zugang zu regionalen Lebensmitteln ohne Zwischenhändler zu erleichtern. Dabei laden Gastgeber die Erzeuger und Kunden zu »Schwärmereien« an festgelegten Orten ein, um beide ins Gespräch und Produkte an den Verbraucher zu bringen. Die Bestellung kann zuvor online aufgegeben werden. So legen die Produkte nicht mehr als 40 Kilometer zurück, bevor sie auf den Teller kommen.
In Sommer und Frühherbst ist der Tisch mit frischen, regionalen Produkten reich gedeckt. Doch ist eine ausgewogene Ernährung allein mit heimischen Produkten das ganze Jahr überhaupt möglich, wenn im Winter Flaute auf dem Acker herrscht? Viele Gemüsesorten wie Karotten, Lauch, Kohlsorten, Schwarzwurzel oder Rote Bete sind bis in die kalte Jahreszeit erhältlich. Auch Äpfel und Birnen lassen sich eine Weile lagern. Wer es etwas vielfältiger haben möchte, kann auf eingelegte Obst- und Gemüsesorten zurückgreifen oder sich im Haltbarmachen üben. Beim Einkochen, Trocknen oder Einfrieren bleiben viele gesunde Inhaltsstoffe erhalten. Seit einigen Jahren ist das Fermentieren besonders beliebt, bei dem sich durch Einlegen von Gemüse in Salz Milchsäurebakterien vermehren, die nicht nur die Produkte haltbar machen, sondern auch die gesunden Darmbakterien ernähren. Energiesparend ist diese Methode obendrein, da das Gemüse nicht erhitzt werden muss.
Vielen Verbrauchern ist nicht bewusst, wie vielfältig das Angebot an regionalen Lebensmitteln ist. Einzelne Kampagnen unterstützen die Idee, sich beim Genuss wieder mehr regional zu orientieren. »Bonn isst gut« ist dafür ein Beispiel: Im Herbst letzten Jahres hat die Stadt ihre Bürger aufgerufen, eigene Rezepte für Gerichte mit saisonalen Lebensmitteln und Ideen gegen Lebensmittelverschwendung für ein Buch einzureichen. Das regionale Bonn-Kochbuch soll im Herbst 2024 digital verfügbar sein. Wo die entsprechenden Produkte erhältlich sind, verrät die Stadt auf ihrer Website. Ein gutes Beispiel, das anregt, sich mit dem Thema näher zu beschäftigen, und Lust macht, mehr regionale Produkte und Speisen zu genießen.