Richtig essen für Aktive |
Ungebrochen ist der Trend vor allem männlicher Jugendlicher und junger Erwachsener, im Internet auf teilweise dubiosen Anbieterseiten Proteinpulver zu erwerben. Längst gibt es auch vegane Produkte auf dem Markt. Im Onlinehandel sind neben einfachen Proteinpulvern auch Produkte aus einzelnen Aminosäuren zu finden. So sollen beispielsweise die verzweigtkettigen Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin – oft als BCAA vermarktet – für den Muskelaufbau bedeutsam sein. Auch Arginin wird als besonders wichtig für Sportler beworben. Vorteile gegenüber der Aufnahme aus proteinreichen Lebensmitteln lassen sich jedoch wissenschaftlich nicht belegen. Wer einzelne Aminosäuren in größeren Mengen aufnimmt, läuft vielmehr Gefahr, den Aminosäurestoffwechsel aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Ein weiteres Problem des Onlinehandels mit Proteinpulvern ist die Qualitätskontrolle. In der Vergangenheit haben Untersuchungsämter immer wieder bedenkliche Substanzen nachgewiesen. Daher warnen die Experten der Verbraucherzentralen insbesondere vor Präparaten, die intensiven Muskelaufbau, konstante Ausdauerleistung oder stark verbesserte körperliche Leistungsfähigkeit versprechen. Manche Zusätze sind nicht nur illegal, sondern können mit Dopingmitteln verunreinigt sein. Vor allem aber können sie auch der Gesundheit schaden.
Die Einnahme einer zusätzlichen Dosis Mineralstoffe ist bei Sportlern ebenfalls weit verbreitet. Über die höhere Nahrungsmenge, die sportlich Aktive jeden Tag zu sich nehmen, ist ihr Mineralstoffbedarf in aller Regel jedoch ausreichend gedeckt. Nur in Sportarten, in denen bewusst wenig gegessen wird, um in einer geringen Gewichtsklasse zu bleiben, wie bei Turnern, Skispringern oder Eiskunstläufern, kann es mit der zugeführten Nährstoffaufnahme knapp werden. Vor allem bei Langzeitausdauer-Belastungen kann es an Eisen, Calcium und Natrium mangeln. Dann sind gezielte Ergänzungen sinnvoll. Diese sollten am besten in Zusammenarbeit mit einer Ernährungsfachkraft und einem Sportexperten zusammengestellt werden.
Viele Sportler setzen derzeit auf eine sogenannte Keto-Diät, um ihre Leistung zu verbessern. Das Internet ist voll von Webseiten, die diese extrem fettreiche und kohlenhydratarme Ernährung propagieren und Sportlern mehr Leistung und mentale Energie versprechen. Doch der sehr eingeschränkte Speiseplan kann ungünstige Folgen haben. So erhöht eine sehr fettreiche Ernährung mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, wie sie hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln stecken, das Risiko für Arteriosklerose, Herzinfarkt oder Krebs. Eine aktuelle Studie hat jetzt gezeigt, dass Profi-Gehern diese Kostform eher geschadet hat. Die Probanden zeigten erste Anzeichen von Knochenabbau. Auch andere Studien deuten auf negative Effekte einer ketogenen Diät für die Gesundheit hin.