Ringelröteln erkennen und behandeln |
Barbara Döring |
02.04.2024 15:00 Uhr |
Die Ringelröteln werden mitunter auch »Ohrfeigenkrankheit« genannt, da die Rötung der Wangen wie nach einer Ohrfeige erscheint. Innerhalb der nächsten Tage kann sich das Exanthem über Schultern, Oberarme und Oberschenkel oder das Gesäß ausbreiten, wobei das typische Ringelmuster entsteht. Der Hautausschlag geht manchmal mit Juckreiz oder Spannungsgefühl einher und klingt nach sieben bis zehn Tagen wieder ab. Durch Sonneneinstrahlung oder Stress kann der Ausschlag noch einmal »aufblühen«.
Bei jungen Erwachsenen sind mitunter nur Hände und Füße betroffen. Dann ist vom Handschuh-Socken-Syndrom die Rede. Erwachsene, die sich mit den Ringelröteln infizieren, haben generell stärkere Beschwerden als junge Patienten.
Manche Kinder – vermutlich ein Drittel der Betroffenen – bleiben asymptomatisch oder haben nur leichte Atemwegsbeschwerden, ohne dass sich ein Hautausschlag entwickelt. In der Regel heilt die Krankheit ohne Komplikationen aus. Nur selten kommt es, etwa bei immungeschwächten Patienten, zu einer gefährlichen Anämie, da sich das Virus in den Vorläuferzellen der roten Blutkörperchen, den Erythroblasten, vermehrt und diese zerstört. Manchmal bestehen nach der Erkrankung, vor allem bei Mädchen und Frauen, Gelenkschmerzen, die meist nach ein paar Wochen abklingen.
Für Kinder stellen die Ringelröteln keine größere Gefahr dar. Einmal infiziert, besteht zudem lebenslange Immunität. Problematisch wird es, wenn sich eine Schwangere ansteckt, die selbst die Krankheit noch nicht durchgemacht und keinen Immunschutz gegen das Ringelrötelvirus hat. In der ersten Hälfte der Schwangerschaft, bis einschließlich der 20. Woche, können die Viren auf das Ungeborene übertragen werden. Bei einer Infektion geschieht das in etwa einem Drittel der Fälle. Dann kann es durch Störung der fetalen Blutbildung zur Fruchtschädigung kommen.
In den ersten zwölf Schwangerschaftswochen ist die Gefahr für den Embryo am größten. Bei Infektionen während der ersten 20 Schwangerschaftswochen kommt es bei etwa 5 Prozent der Frauen zur Fehlgeburt. Danach besteht nur ein geringes Risiko, dass das Kind geschädigt wird.