Salz ist lecker und lebenswichtig |
Barbara Döring |
19.08.2025 12:00 Uhr |
Die Fähigkeit, Salz zu schmecken, kann durch weitere äußere Einflüsse gestört sein. Neben Infektionen wie mit Sars-CoV-2, bei der die Geschmacksempfindung insgesamt beeinträchtigt sein kann (Hypogeusie), sind auch bestimmte Medikamente in der Lage, die Sinneswahrnehmung durcheinanderzubringen. Dazu zählen manche Antibiotika, Antidepressiva, Diuretika, Antirheumatika, Schilddrüsenmedikamente oder Antihistaminika. Darüber hinaus ist bekannt, dass bei einer Chemo- oder Strahlentherapie im Kopf-, Hals- oder Brustbereich einzelne Geschmacksqualitäten vorübergehend verfälscht sein können. Bitteres schmeckt dann mitunter bitterer als sonst, Süßes süßer oder weniger süß und gewohnte Speisen salziger als sonst oder im Gegenteil fade. Auch dann kann es helfen, mit Gewürzen den Geschmack auszugleichen.
Nicht weniger, sondern mehr Salzgeschmack – auch ohne Essen – kann bei Sodbrennen auftreten. Bei manchen Patienten löst die Reizung der Schleimhäute durch den rückfließenden Magensaft entsprechende Missempfindungen aus. Auch Seifengeschmack in Mund und Rachen ist möglich. Salziger Geschmack entsteht mitunter ebenso bei Flüssigkeitsmangel, schlechter Mundhygiene oder einem viralen Infekt der Nasennebenhöhlen. In der Regel verschwindet die Missempfindung, sobald die Ursache beseitigt ist. Zum stärkeren Nachsalzen sei dann dennoch nicht geraten.
Der Salzstreuer war nicht richtig zugeschraubt oder der Koch ist verliebt? Wenn versehentlich einmal zu viel Kochsalz im Topf landet, lässt sich so manche Speise noch retten. Bei Suppen, Eintöpfen, Schmorgerichten oder Soße empfiehlt die Verbraucherzentrale, eine geschälte, rohe Kartoffel, Karotten oder ein Stück Brot zehn Minuten mitzugaren. Mit etwas Glück nehmen sie das überschüssige Salz auf und können dann wieder entfernt werden. Flüssige Gerichte lassen sich auch mit Wasser, Sahne oder Milch verdünnen. Wenn es nicht zu wässrig werden soll, können es stattdessen Quark, Frischkäse, Crème fraîche oder entsprechende vegane Ersatzprodukte sein. Auch Süße oder Säure sind in der Lage, den Salzgeschmack zu neutralisieren. Dafür Zucker, Honig oder Agavendicksaft beziehungsweise Zitronensaft oder Essig vorsichtig zugeben, damit der Geschmack am Ende nicht dominiert.