PTA-Forum online
Versteckte Gefahr

Schadstoffe im Essen

Schwermetalle im Fisch, Dioxin in Eiern, Pflanzenschutzmittel im Gemüse: Die Liste der Lebensmittel, die aufgrund von Grenzwertüberschreitungen aus den Regalen genommen werden oder bei Produkttests schlecht abschneiden, ist lang. Verbraucher fragen sich: Was kann man noch bedenkenlos essen und wie sicher sind Lebensmittel eigentlich?
Cornelia Höhn
21.10.2022  13:00 Uhr

Nitratreiches Blattgemüse

Für die meisten Pflanzen ist Nitrat zum Aufbau von Proteinen unentbehrlich. Durch mikrobiellen Abbau von organischen, stickstoffhaltigen Verbindungen und durch Mineraldünger gelangt es in die Nahrungskette. Da Nitrat vor allem in Wurzeln, Stielen und Blättern gespeichert wird, ist der Gehalt in Blatt- (Spinat, Rucola, Kopf- und Feldsalat) und Wurzelgemüsen wie Rettich, Radieschen und Roter Bete besonders hoch. Tomaten, Gurken, Paprika, Erbsen, Bohnen und Zwiebeln sind nitratärmer. Mehr Licht bedeutet weniger Nitrat für die Pflanze, daher sollte man bei Eigenanbau bestenfalls am Abend eines sonnigen Tages ernten.

Nach dem Verzehr nitratreicher Lebensmittel stört entstehendes Nitrit den Sauerstofftransport im Blut. Dadurch kann es – vor allem bei Säuglingen – durch Methämoglobinämie zur Blausucht (Zyanose) kommen. Eiweißreiche Lebensmittel enthalten sekundäre Amine, die auch im Verdauungsprozess entstehen. Mit Nitrit bilden sie Nitrosamine, von denen einige als stark krebserzeugend eingestuft werden.

Tipps für Verbraucher:

  • Freiland- und Bio-Gemüse bevorzugen
  • Bei nitrathaltigen Sorten äußere Blätter, Stiele und Blattrippen entfernen
  • Niedrigerer Nitratgehalt durch Blanchieren, kurze Lagerzeiten
  • Für Babys und Kleinkinder nitrathaltiges Gemüse nicht warmhalten oder aufwärmen
  • Gepökeltes nicht braten oder grillen

Lange schon tragen Antibiotika in der Massentierhaltung maßgeblich zur Resistenzbildung bei. Auch Beta-Blocker oder Beruhigungsmittel, die in der Tiermast eingesetzt werden, stehen im Verdacht, beim Menschen Allergien zu fördern. Lebende Nutztiere, Fleisch, Fisch aus Aquakultur, Eier, Milch und Honig werden engmaschig überwacht. Immerhin wurden 2018 in ganz Europa die zulässigen Tierarzneimittelrückstände nur in 0,3 Prozent aller Proben überschritten. Wer auf Biomilch, -eier und -fleisch aus Weidehaltung zurückgreift oder auf das Tierschutzlabel achtet, sorgt neben dem eigenen auch für das Tierwohl.

Schwermetalle im Fisch

Auch Schwermetalle wie Quecksilber, Cadmium oder Blei aus Industrie und Straßenverkehr verunreinigen Lebensmittel. Sie sind teils enorm giftig und können zu Schäden an Organen und Nervensystem führen. Deshalb gelten hier besonders strenge Grenzwerte. Seefische und Muscheln filtern im Meer befindliche Schadstoffe und reichern dabei Schwermetalle an. Schwangeren, Stillenden und Kleinkindern wird deshalb empfohlen, auf Heilbutt, Thun- und Schwertfisch zu verzichten. Denn diese Fische stehen am Ende der Nahrungskette und sind deshalb besonders stark mit Methylquecksilber belastet, das die Hirnentwicklung beeinträchtigen kann.

Wildpilze nehmen aus dem Waldboden Quecksilber und Cadmium auf. Höhere Konzentrationen an Cadmium wurden in Untersuchungen des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) aber auch in Gemüse, Weizen, Roggen, Reis, Schokolade und Leinsamen gefunden. Es wirkt wahrscheinlich krebserregend und erhöht das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen. Vor allem schädigt es jedoch Nieren und Knochen. Durch Blei aus belasteten Böden und alten Hauswasserrohren können Nerven-, Nieren- und Hirnschäden auftreten, aber auch Fehl- und Frühgeburten.

Anorganische Arsenverbindungen, die durch Phosphatdünger oder Klärschlamm in Nahrung und Trinkwasser gelangen, gelten als kanzerogen; Reis wird auf unter Wasser stehenden Feldern angebaut, er nimmt daher über die Wurzeln besonders viel Arsen auf. 2016 hat die EU daher Grenzwerte für Reis und bestimmte Reisprodukte eingeführt. Vor allem gilt: Vorsicht bei Reisflocken und Reiswaffeln für Babys. Sie sollten nicht in großen Mengen gefüttert werden. Weitere Tipps:

  • Reis gründlich waschen, mit der Wasser-Reis-Methode garen
  • Wenig Wildpilze, Innereien, Fische aus Küstengebieten und großen Flüssen verzehren
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa