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Endometriose

Schleimhaut am falschen Ort

Sie gehört zu den häufigsten Erkrankungen bei Frauen im gebärfähigen Alter – dennoch werden die immensen Schmerzen, die mit der Erkrankung einhergehen, oft als normale Regelbeschwerden abgetan. Viele Betroffene ertragen sie viele Jahre ohne adäquate Behandlung, bis endlich die richtige Diagnose gestellt wird. Eine gute Aufklärung spielt für eine erfolgreiche Behandlung und das Erfüllen eines Kinderwunsches deshalb eine wichtige Rolle.
Barbara Döring
19.01.2024  15:00 Uhr

Die Schmerzen sind manchmal so stark, dass Betroffene fürchten, ohnmächtig zu werden. Dennoch wird Frauen nach wie vor vermittelt, auch starke Regelschmerzen seien normal. Dass sich dahinter eine ernste chronische Erkrankung verbergen kann, ist vielen Betroffenen nicht bewusst. Inzwischen ist das Thema stärker in den öffentlichen Fokus gerückt, nicht zuletzt, weil immer mehr Betroffene in den sozialen Medien offen über ihre Erfahrungen sprechen. »Endometriose ist als Erkrankung wirklich verkannt«, sagt Professor Dr. Sylvia Mechsner, Leiterin des Endometriosezentrums an der Berliner Charité, im Gespräch mit PTA-Forum. Während wohl jeder Mensch wüsste, dass Diabetes die Zuckerkrankheit ist, könnte kaum jemand etwas mit dem Begriff Endometriose anfangen, so die Gynäkologin. Kaum verständlich, angesichts der Tatsache, dass immerhin etwa 10 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter davon betroffen sind.

Dennoch dauert es durchschnittlich siebeneinhalb Jahre, bis die Erkrankung erkannt wird. Ein Grund dafür ist laut Mechsner, dass die Menstruation in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabu ist. Auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder beim Stuhlgang, die mit der Krankheit einhergehen können, seien sehr persönliche Themen, über die nicht gerne gesprochen wird. »Zudem fehlt im gynäkologischen Praxisalltag oft die Zeit, eine differenzierte Schmerzanalyse zu machen, die zudem nicht vergütet wird«, sagt Mechsner. Oft wird die Krankheit erst diagnostiziert, wenn ein Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Mit zunehmender Krankheitsdauer steigt das Risiko der Infertilität. So ist bei 25 bis 50 Prozent der Frauen, die nicht schwanger werden können, eine Endometriose die Ursache.

Außerhalb der Gebärmutter

Der Name Endometriose leitet sich von »Endometrium« ab, dem lateinischen Begriff für Gebärmutterschleimhaut. Während diese Art Schleimhaut normalerweise nur in der Gebärmutter vorkommt, findet sich bei der Endometriose Gewebe, dass der Gebärmutterschleimhaut ähnlich ist, auch außerhalb der Gebärmutterhöhle. Mediziner unterscheiden drei Formen der Endometriose: Die häufigste ist mit bis zu 95 Prozent der Fälle die Endometriosis genitalis externa mit Herden im kleinen Becken, gefolgt von der Endometriosis genitalis interna mit Herden innerhalb der Gebärmuttermuskulatur (circa 50 Prozent) und der Endometriosis extragenitalis mit Herden in Organen außerhalb des kleinen Beckens wie Blase, Darm, Zwerchfell oder sogar Lunge mit unter 5 Prozent der Fälle.

Die starken Regelschmerzen bei Endometriose entstehen, weil das verstreute Schleimhautgewebe ebenso wie die Schleimhaut innerhalb der Gebärmutter mit jedem Zyklus aufgebaut und – wenn es nicht zur Befruchtung kommt – wieder abgestoßen wird. Doch anders als die Schleimhaut der Gebärmutter, die mit der Regelblutung abgeht, kann die Schleimhaut der Endometriose-Herde nicht aus dem Bauchraum abfließen. Sie führt zu Entzündungen und damit einhergehend kommt es nicht selten zu Verklebungen. In manchen Fällen vergrößert sich das versprengte Schleimhautgewebe mit der Zeit und wächst in anliegende Organe ein (zum Beispiel Darmendometriose) oder führt in den Ovarien zu sogenannten Schokoladenzysten, die verdicktes Blut enthalten. Entstehen an Eierstöcken oder Eileitern Verwachsungen oder Verklebungen, kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigt sein.

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