Schönheit aus der Apotheke |
Für Patienten kann es psychisch belastend sein, wenn eine dermatologische Erkrankung wie die Weißfleckenkrankheit oder eine Rosacea zu permanenten, sichtbaren Veränderungen der Haut führt, die sich teilweise bevorzugt im Gesicht manifestieren. Camouflage-Make-up bietet Betroffenen die Möglichkeit, die Krankheitszeichen zu kaschieren. Das spezielle Make-up ist stark deckend, gut haltbar und wasserfest. Es enthält Komplementärfarben, die Verfärbungen optisch so ergänzen, dass sie nahezu »ausgelöscht« werden. Rötliche Flecken werden beispielsweise mit grünem Make-up, bläuliche Hautveränderungen mit oranger Farbe abgedeckt. Auf das Camouflage-Make-up lässt sich dann das normale hautfarbene Make-up auftragen.
Vor allem für junge Menschen in der Pubertät kann eine Akne sehr störend sein. Bei dieser Altersgruppe hat das äußere Erscheinungsbild meist einen hohen Stellenwert und Pickel und unreine Haut kommen mehr als ungelegen. Fetthaltige und ölige Pflegemittel sind für die Haut bei Akne kontraindiziert. Eine Ausnahme sind spezielle nicht komedogene, also nicht Mitesser verursachende, Gesichtsöle. Davon wenden Jugendliche nur wenige Tropfen an und massieren sie sanft ein. Die Öle können entzündungshemmend wirken und regulieren die Produktion von Talg. Produkte mit Inhaltstoffen wie Milch-, Salicyl- und Glycolsäure, Zink und Niacinamid wirken einer übermäßigen Talkproduktion entgegen, lösen abgestorbene Hautzellen ab und lindern Entzündungen.
PTA können empfehlen, die Haut zweimal täglich mit einem milden Reinigungsprodukt zu reinigen. Bei sehr fettiger Haut wirken alkoholhaltige Reinigungslösungen und desinfizierend. Wenn die Haut entzündungsfrei ist, kann ein Peeling einmal pro Woche Hautschüppchen lösen und Mitessern vorbeugen. Auch eine wöchentliche Gesichtsmaske, zum Beispiel mit Heilerde, kann ebenfalls das Hautbild verfeinern und den Teint ebenmäßiger erscheinen lassen.
Bei älteren Menschen treten mitunter vermehrt Hyperpigmentierungen auf. Die dunklen Stellen wie Leberflecken, Altersflecken aber auch Sommersprossen empfinden viele Betroffene gerade im Gesicht als störend. Sie erscheinen, wenn die Haut zu viel vom körpereigenen Farbstoff Melanin produziert. Melanin schützt die Haut vor UV-Strahlen, kann sich jedoch an einzelnen Hautstellen vermehrt ablagern. Ursache dafür sind etwa eine genetische Veranlagung oder hormonelle Veränderungen. Auch Arzneimittel wie hormonelle Kontrazeptiva, Johanniskraut oder einige Antibiotika können die Verfärbungen auslösen. Während Sommersprossen bei nachlassender Sonneneinstrahlung wieder verblasen, wird man andere Pigmentflecke nicht so leicht wieder los. Der Arzt kann sie mit einer Lasertherapie aufhellen.
Hilfreich sind zudem Produkte mit Wirkstoffen, welche die Hauterneuerung unterstützen beziehungsweise das melaninproduzierende Enzym Tyrosinase hemmen. Glykolsäure, α-Hydroxycarbonsäuren (alpha hydroxy acids, AHA) und Salicylsäure tragen abgestorbene Hautzellen ab und fördern dadurch die Hauterneuerung. Thiamidol und Viniferine sind patentiert und regulieren die Melanin-Produktion. Die Anwendung kann Pigmentflecken vorbeugen und bestehende Verfärbungen verblasen lassen. Ähnlich wirkt auch Niacinamid, es verfeinert zudem Poren und löst Hornhaut. Der Wirkstoff ist besonders effektiv in Kombination mit Fruchtsäuren.
Wichtig bei allen freiverkäuflichen Mitteln ist, dass Kunden sie konsequent und regelmäßige anwenden. Wenn es schnell gehen soll, ist es am einfachsten, störende Flecken mit Concealer zu kaschieren. Wer verhindern möchte, dass sich Pigmentflecken entwickeln, wendet konsequent Sonnenschutzmittel an. PTA können neben üblicher Sonnenmilch auch eine Tagescreme mit höherem Lichtschutzfaktor anbieten. Alternativ tragen Kundinnen ihre gewohnte Creme auf und wenden anschließend ein Lichtschutzpräparat an.