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Epidemiologische Studie

Schützt die Gürtelrose-Impfung auch vor Demenz?

Erste Hinweise, dass die Zoster-Impfung auch vor Demenz schützen könnte, gab es bereits vor zwei Jahren. Eine aktuell publizierte Studie unterstützt diese Hypothese. Wie ist die Datenlage?
PZ
07.04.2025  09:30 Uhr

Herpesviren, zu denen auch das Varizella-Zoster-Virus gehört, könnten an der Entwicklung von Demenz beteiligt sein. Sollte dies der Fall sein, wäre es plausibel, dass eine entsprechende Impfung vor einer Demenz schützt. Diese Überlegung ist die Basis einer epidemiologischen Studie, deren Ergebnisse jetzt im Wissenschaftsjournal »Nature« publiziert wurden.

Konkret nutzte ein internationales Forscherteam um Dr. Markus Eyting von der Stanford University und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz die Tatsache, dass in Wales der Anspruch auf eine Impfung mit dem im September 2013 eingeführten Zoster-Lebendimpfstoff Zostavax® anhand des genauen Geburtsdatums einer Person festgelegt wurde. 

Wer am oder nach dem 2. September 1933 geboren worden war, hatte Anspruch auf eine Gürtelrose-Impfung – wer davor geboren worden war, also 80 Jahre oder älter war, konnte sich nicht impfen lassen. Diese Altersgrenze, die zum einen aufgrund des begrenzten Impfstoffvorrats zum anderen auch deshalb festgesetzt wurde, weil der Impfstoff als weniger wirksam für Menschen über 80 Jahren galt, bildete die Basis für ein »natürliches Experiment«. Es ermöglichte den Forschenden, sehr ähnliche Gruppen zu vergleichen: Menschen, die für den Impfstoff infrage kamen, mit Menschen, die nur geringfügig älter waren und den Impfstoff nicht bekommen konnten.

Auftreten von Gürtelrose reduziert

Über 280.000 elektronische Gesundheitsakten analysierten die Forschenden von Personen, die damals zwischen 71 und 88 Jahre alt und vor der Impfung nicht an Demenz erkrankt waren. Über einen Zeitraum von sieben Jahren erhielt fast die Hälfte der für den Impfstoff infrage kommenden Personen die Vakzine. Hingegen wurde kaum jemand geimpft, der nicht berechtigt war, kostenfrei geimpft zu werden.

Es zeigte sich, dass die geimpften Personen in den folgenden sieben Beobachtungsjahren zu 37,2 Prozent seltener an einem Herpes zoster erkrankten als die nicht geimpften Personen. Dies entspricht tatsächlich auch in etwa den Ergebnissen der klinischen Studie zu Zostavax. Die Abnahme an Varizella-Zoster-Reaktivierungen korrelierte außerdem mit einer geringeren Demenzrate.

Zum Hintergrund: Das Varizella-Zoster-Virus, der Erreger der Windpocken, nistet sich wie andere Herpesviren (zum Beispiel das Epstein-Barr-Virus) nach Erstinfektion in speziellen Zellen ein und verbleibt ein Leben lang im Körper. Bei Immunschwäche kann es wieder erwachen und Gürtelrose auslösen. Die Zoster-Impfung soll dies verhindern.

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