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Sicherheit im Straßenverkehr

Die aktive Teilnahme am Straßenverkehr verlangt rasche Reaktionsfähigkeit sowie ein gutes Seh- und Konzentrationsvermögen, das die komplexen Zusammenhänge erfasst. Störfaktoren gibt es etliche. Dauerhaft auf die Selbstständigkeit verzichten, die das Autofahren bringt, müssen jedoch die wenigsten.
Katja Renner
30.10.2020  15:30 Uhr

Aufgrund der demographischen Entwicklung nehmen mehr und mehr ältere Menschen und damit auch multimorbide Personen am Straßenverkehr teil. Senioren sind heute wesentlich mobiler als früher. Mehr Menschen über 65 Jahren haben einen Führerschein, fahren ihr Auto bis ins hohe Alter oder sind als Fahrradfahrer unterwegs. Aber anders als vermutet, sind Senioren unterproportional an Unfällen beteiligt. Das dürfte auch daran liegen, dass ältere Menschen nicht mehr täglich zur Arbeit fahren und somit seltener als jüngere am Straßenverkehr teilnehmen, so schreibt das statistische Bundesamt in seinem Bericht von 2018. Jedoch haben die 65-Jährigen oder älteren Senioren eine geringere Chance, einen Verkehrsunfall zu überleben. Hierin spiegelt sich zum einen die mit zunehmendem Alter nachlassende physische Widerstandskraft, zum anderen ist das höhere Sterberisiko dadurch bedingt, dass viele Ältere als Fußgänger unterwegs sind.

Einfluss von Arzneimitteln

Zahlreiche Medikamente beeinflussen die Reaktionsfähigkeit. Hypnotika, Sedativa, Psychopharmaka und stark wirksame Opioide haben überwiegend zentral dämpfende Eigenschaften. Zu Therapiebeginn sind Müdigkeit und Schwindel häufig. Aufgrund ihres Wirkprofils wird automatisch auch die Reaktionsfähigkeit herabgesetzt. Abkömmlinge der Opioide, die als Antitussiva eingesetzt werden, wie Codein oder Dextromethorphan, können ebenfalls in höheren Dosierungen ähnliche Nebenwirkungen auslösen.

Wenn Benzodiazepine verordnet werden, muss der Arzt auf die Halbwertszeit achten. Arzneistoffe mit langer Halbwertszeit, zum Beispiel Flunitrazepam oder Diazepam, führen zu einem hangover am nächsten Morgen. Die Schlaftablette, die durch die Nacht helfen soll, beeinträchtigt also die Aktivitäten am nächsten Tag.

Vertreter aus der Arzneistoffgruppe mit kürzeren Halbwertszeiten, wie Oxazepam oder Lorazepam, sind bei der Auswahl zu bevorzugen. Z-Substanzen in niedriger Dosis könnten ebenfalls günstiger sein. Wer längere Zeit ein Benzodiazepin eingenommen hat, sollte es nicht abrupt absetzen. Langsames Ausschleichen ist wichtig, um ein Entzugsdelir mit Unruhe, Verwirrtheit oder Krampfanfällen zu vermeiden. Müdigkeit, Schwindel, Benommenheit und reduziertes Konzentrationsvermögen wirken sich negativ auf das Führen von Maschinen und die Teilnahme im Straßenverkehr aus. Vielfach spüren die Patienten diese Effekte gerade zu Therapiebeginn besonders stark. Deshalb ist es so wichtig, darauf hinzuweisen. Alkohol verstärkt die zentralen Effekte. Zum einen setzt er selber die Reaktionsfähigkeit herab. Zum anderen kann die Einnahme von Arzneimitteln, die den Alkoholabbau durch die Alkoholdehydrogenase hemmen, zum Beispiel einige Antihistaminika, die Alkoholwirkung zeitlich verlängern. Verschreibungsfreie Antihistaminika der ersten Generation, wie Diphenhydramin, Doxylamin oder Dimenhydrinat werden bei verschiedenen Indikationen eingesetzt. Kommen sie gegen Übelkeit oder Allergie zum Einsatz, ist dem Anwender die sedierende Wirkung möglicherweise gar nicht bewusst. Allergiker mit dauerhaften Beschwerden sollten eher neuere Antihistaminika einnehmen, zum Beispiel Loratadin oder Fexofenadin, die weniger müde machen.

Auch wer Psychopharmaka einnimmt, muss im Straßenverkehr aufpassen. Allerdings wirken sich die Arzneistoffe in unterschiedlichem Maße auf die Reaktionsfähigkeit aus. Trizyklische Antidepressiva, Mirtazepin und sedierende Antipsychotika haben deutlich dämpfende Eigenschaften, erhöhen das Sturzrisiko und müssen langsam eindosiert werden. Hier liegt das Risiko für eine eingeschränkte Fahrfähigkeit höher als zum Beispiel bei SSRI und SSNRI, die eher aktivierend wirken.

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