Sonnenblumenkerne sind en vogue |
Sonnenblumenkerne bieten Pick- und Knabberspaß für Groß und Klein. / Foto: Adobe Stock/aksana
Bereits seit Jahrtausenden werden die Kerne der wunderschönen Sonnenblume (Helianthus annuus) verzehrt. Ursprünglich stammt sie aus Mittelamerika und fand zur Kolonialzeit auch hierzulande ihren Einzug. Zunächst wurden Sonnenblumen zur Zierde angebaut, ab dem 16. Jahrhundert wurden auch deren Kerne zusehends als Lebensmittel genutzt. Mittlerweile sind sie weltweit verbreitet, wobei die größten Anbaugebiete in Russland, Argentinien, China und der Ukraine liegen. Letztere stellt das wichtigste Importland für die EU dar. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine beschneidet natürlich auch die Anbauflächen für Sonnenblumen. Und so explodierten im Frühjahr dieses Jahres die Preise für Sonnenblumenöl, das aus den Kernen gewonnen wird. Deutsche Landwirte haben reagiert und den Anbau von Sonnenblumen verdoppelt.
Die einjährig wachsende Sonnenblume lässt sich auch auf trockenen und weniger ertragsreichen Böden kultivieren und kommt mit Hitze gut zurecht. Die vielen Blätter und großen Köpfe der Pflanze spenden dem Boden Schatten und sorgen so für eine länger anhaltende Restfeuchte. Die lang anhaltende Dürre in diesem Jahr dürfte aber trotzdem regional zu einer schlechteren Ernte führen.
Zwischen den strahlend gelben Blütenblättern am Rande des Korbs sitzen innen zahlreiche kleine Blüten, aus denen sich die Sonnenblumenkerne entwickeln. Ihr Name greift die besondere Fähigkeit auf, tagsüber mit dem Blütenkopf der Sonne zu folgen. Haupterntezeit der Samen ist jetzt zwischen September und Oktober, aber sie sind ganzjährig in gleichbleibender Qualität erhältlich.
Das oberste Gebot bei der Ernte der Sonnenblumenkerne aus eigenem Anbau: Die Blüte muss vollständig getrocknet sein! Nur dann lösen sich die Kerne von der Blüte. Dafür kann die Blüte inklusive 30 Zentimeter vom Stiel oder am langen Stängel verbleibend im Haus mit dem Kopf nach unten hängend gelagert werden. Verfärben sich die Blütenköpfe, dann ist der richtige Zeitpunkt für die Ernte erreicht.
Eine übergestülpte und befestigte Papiertüte erleichtert die Ernte. Die Kerne lösen sich und fallen direkt in die Tüte. Die restlichen Kerne werden gelöst, indem man mit der flachen Hand leicht über die Blüte reibt. Beschädigte und nicht vollständig ausgebildete Kerne werden nun aussortiert. Der wertvolle Rest wird mit kaltem Wasser kurz abgespült und auf einem Handtuch über mehrere Stunden getrocknet. Dann können die Kerne in ein luftdichtes Gefäß gefüllt werden und an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrt werden. Sie halten sich mehrere Wochen bis Monate.