Wer bewusst einkauft, entscheidet nicht nur, welches Wasser er trinkt, sondern auch wie es verpackt ist. Jede Flaschenart hat Vor- und Nachteile für Umwelt und Gesundheit. Laut Umweltbundesamt (UBA) belasten in Wohnortnähe befüllte Mehrwegflaschen die Umwelt am wenigsten. Eine Milliarde Liter Mineralwasser werden jedoch jährlich importiert.
Mikroplastik, PFAS oder Pestizide sind mittlerweile allgegenwärtig – und schädigen Mensch und Umwelt. / © Adobe Stock/john
PET-Mehrwegflaschen – also solche aus Polyethylenterephthalat – sind bis zu 25-mal befüllbar, solche aus Glas bis zu 50-mal. Bei weiten Transportwegen schneidet Glas wegen seines Gewichtes in puncto Umweltverträglichkeit aber schlechter ab. Vorteilhaft für den Verbraucher ist hingegen, dass Glas keinen Einfluss auf Inhaltsstoffe oder Geschmack hat. Die Herstellung von PET kommt ohne Weichmacher aus, sodass diese laut dem Bundesamt für Risikobewertung (BfR) in Mineralwässern vernachlässigbar sind. In Getränke übergehen kann allerdings bei Produktion und Lagerung solcher Flaschen entstehender Acetaldehyd.
Laut des Verbrauchermagazins »Ökotest« finden sich aufgrund häufiger Reinigung Mikro- oder Nanoplastikpartikel sowohl in Glas- als auch in PET-Mehrwegflaschen. Insofern punkten hierbei PET-Einwegflaschen. Sie werden nach Rückgabe zu verschiedensten Produkten recycelt. Insgesamt werden pro Jahr in Deutschland um die 17 Milliarden PET-Getränkeflaschen verbraucht.
Am günstigsten für Umwelt und Geldbeutel ist Trinkwasser aus der Leitung. Die Klimabelastung ist gering, der Preis etwa 100-mal günstiger als bei Flaschenwasser.
Laut Deutscher Trinkwasserverordnung (TrinkwV) muss Wasser aus dem Hahn rein und genusstauglich sein und darf weder Krankheitserreger noch andere Stoffe in Konzentrationen enthalten, die gesundheitsschädigend sein können. In der TrinkwV sind strenge Grenzwerte für fast 60 chemische, physikalische und mikrobiologische Parameter festgelegt, die ständig überwacht und zu 99 Prozent eingehalten werden. Damit gehört Leitungswasser zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln.
Es besteht zu ungefähr zwei Dritteln aus Grund- und Quellwasser, der Rest ist Oberflächenwasser aus Seen, Flüssen, Talsperren oder Uferfiltraten. Im Wasserwerk wird dieses Rohwasser gereinigt, aufbereitet und in ein weit verzweigtes Rohrsystem eingespeist, durch das es bis zu den Hausleitungen fließt.
Ob Wasser hart oder weich aus der Leitung kommt, hängt vom Anteil gelöster Calcium- und Magnesiumsalze ab und macht vor allem für den Geschmack einen Unterschied.
Unseren Bedarf an Mineralien decken wir weitestgehend aus Gemüse, Obst, Vollkorn, Hülsenfrüchten und tierischen Produkten. Die Calciummenge aus 100 g Emmentaler entspricht beispielsweise einem Haushaltseimer Wasser.
Keine Einigkeit besteht über den idealen Mineralstoffgehalt im Wasser: Mineralstoffarmes Wasser sei nicht abgesättigt mit gelösten Teilchen und könne daher im Körper mehr Ausscheidungsprodukte binden, so die Meinung der einen. Andere wiederum empfehlen zur Nahrungsergänzung Wasser, das reich an bestimmten Mineralien ist, beispielsweise mit hohem Calciumgehalt bei Osteoporose.