Verhütung für Jugendliche |
Für junge Frauen kommen grundsätzlich auch Vaginalring, Hormonpflaster und Hormonspirale infrage. Vorteile gegenüber der Pille sind unter anderem, dass Magen-Darm-Erkrankungen mit Erbrechen oder Durchfall die Wirksamkeit nicht beeinträchtigen. Der Pearl-Index dieser Methoden ist niedrig und es ist bei korrekter Anwendung ein sicherer Empfängnisschutz gewährleistet. Der Gynäkologe entscheidet bei Jugendlichen unter 18 Jahren, ob eines der hormonellen Mittel infrage kommt. Eine Hormonspirale wird vom Arzt in die Gebärmutter eingelegt und kann dort bis zu fünf Jahre lang verbleiben. Sie ist sehr sicher und es besteht keine Gefahr für Anwendungsfehler. Allerdings können Hormonspiralen als mögliche Nebenwirkung Eileiterentzündungen auslösen.
Vaginalringe können sich Frauen selbst in die Scheide einsetzen. Sie geben kontinuierlich über 21 Tage Hormone ab. Danach entfernt die Frau den Ring und bekommt in der siebentägigen Pause eine Blutung. Die Nebenwirkungen sind vergleichbar mit denen der Pille. Als zusätzliche unerwünschte Wirkungen können Reizungen der Vagina und Ausfluss auftreten. Vorteilhaft ist, dass die Hormondosis geringer als bei den KHK ist und die Frau nicht täglich an das Verhütungsmittel denken muss. Zu den Nachteilen gehört, dass der Vaginalring beim Sex gespürt und als störend empfunden werden oder unbemerkt herausrutschen kann.
Das Hormonpflaster gibt sieben Tage lang über die Haut Hormone ab. Die Frau wendet nacheinander drei Pflaster an und legt dann eine einwöchige Pause ein. Nachteilig ist, dass im Sommer bei knapper Kleidung das Pflaster sichtbar sein kann. Rötungen der Haut sind meist nicht so stark, dass die Anwendung beendet werden muss. Allerdings müssen Frauen aufpassen, dass sich das Pflaster nicht unbemerkt löst.
Nur bei abgeschlossener Familienplanung wird Depot-Progesteron als Dreimonatsspritze oder subdermales Hormonimplantat empfohlen. Barrieremethoden (mechanische Kontrazeption) wie Scheidendiaphragma, Portiokappe oder Femidon (Kondom für die Frau) sind anspruchsvoll in der Anwendung und daher für Jugendliche ebenfalls nicht Mittel der Wahl.