Verhütung für Jugendliche |
Hormonpräparate werden von manchen Frauen auch aus Umweltsicht kritisch betrachtet. Restmengen Estrogen gelangen über den Urin in das Abwasser. In Flüssen und Seen lässt es sich nachweisen. Eine sichere hormonfreie Option sind Kupferketten und -spiralen. Die Langzeitverhütungsmethoden gibt es mittlerweile auch als Sondermodelle für junge Mädchen. Sie werden vom Frauenarzt eingesetzt. Bei jungen Menschen, die möglichst nachhaltig und naturbelassen leben wollen, ist der Wunsch naheliegend, natürlich zu verhüten.
Dazu gibt es verschiedene Vorgehensweisen, bei denen Apps unterstützen können. Dabei wird aus Daten wie Körpertemperatur und Beschaffenheit des Gebärmutterhalsschleims darauf geschlossen, wann der Eisprung stattfindet. Bei jungen Mädchen ist der Zyklus jedoch oft noch unregelmäßig. Das Körpergefühl kann zudem noch nicht so weit entwickelt sein wie bei einer erfahreneren Frau. Natürliche Verhütungsmethoden können daher bei ihnen unsicher sein und sind eher nicht empfehlenswert.
Eine Herausforderung ist das Thema Verhütung für vegan lebende Jugendliche. Arzneimittel wie die Pille, Hormonpflaster oder -ringe bekommen keine Zulassung, ohne dass irgendwann in der Entwicklung Tierversuche durchgeführt werden mussten. Die Zulassungsinhaber von Generikapräparaten haben zwar selbst keine Tierversuche durchgeführt, berufen sich aber auf Originalpräparate, für die Studien an Tieren notwendig waren. Weiterhin ist zu beachten, dass Laktose als Hilfsstoff in den meisten Pillen enthalten ist.
Welche Alternativen bleiben also für Veganer? Es gibt als vegan zertifizierte Kondome, die weder tierische Bestandteile wie den Weichmacher Casein (Milchprotein) enthalten noch auf Tierversuchen basieren. Spiralen sind zwar an sich vegan. Bei Kupferspiralen ist jedoch zu bedenken, dass Kupfer meist mit Knochenleim hergestellt wird. In der Entwicklung werden die Medizinprodukte zudem an Tieren getestet. Ein Hersteller wirbt allerdings damit, dass seine Kupferkette (Kupferkette GyneFix®) in jeder Hinsicht vegan sei.
Das perfekte Verhütungsmittel für alle gibt es nicht. Junge Menschen lassen sich bei der Auswahl am besten vom Frauenarzt oder einer Beratungsstelle helfen. Gemeinsam können sie die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden abwägen und das für ihre individuellen Bedürfnisse am besten geeignete Mittel wählen.