Von klein auf gesund essen |
Um eine vermeintlich schlechte Ernährungsqualität auszugleichen, behelfen sich Eltern nicht selten mit isolierten Nährstoffen: Etwa jedes zehnte Kind bekommt täglich Nahrungsergänzungsmittel oder mit Vitaminen und Mineralstoffen angereicherte Lebensmittel. Die Verbraucherzentralen untersuchten 2019 in einem Markt-Check 26 speziell für Kinder beworbene Präparate mit Vitaminen, Mineralstoffen oder beidem. Viele Nahrungsergänzungsmittel waren so hoch dosiert, dass Kinder über die Pillen oder Pulver mehr als das Doppelte oder sogar ein Mehrfaches der empfohlenen Referenzwerte aufnehmen. Bei elf der 26 Produkte wurden sogar die für Erwachsene vorgeschlagenen Höchstmengen überschritten. Eltern, die nicht gut informiert sind und auf die Werbung der Industrie vertrauen, können ihren Kindern so unwissentlich schaden. Verbraucherschützer fordern hier schon lange strengere gesetzliche Vorgaben.
Kindern ein gesundes Ernährungsverhalten zu vermitteln, gelingt am besten über das gemeinsame Schnippeln, Rühren und Zubereiten von frischen Gerichten. Darüber hinaus haben regelmäßige Mahlzeiten mit der ganzen Familie nachweislich einen positiven Einfluss. Natürlich können hin und wieder auch vorverarbeitete Produkte wie Tomatensoße aus dem Glas, ein fertiger Pizzateig oder bereits geschnittenes Tiefkühlgemüse den Küchenalltag erleichtern. Wichtig ist vielmehr, dass die Ausrichtung stimmt und so oft es geht, frische Produkte zum Einsatz kommen. Um Kindern die Mitbestimmung zu ermöglichen, können beispielsweise alle Familienmitglieder am Wochenende einen Plan für die kommende Woche überlegen. Wer selbst etwas vorschlagen darf, greift später auch lieber zu.