Warum Auskurieren so wichtig ist |
Unser Körper braucht bei einer Erkältung vor allem eines – Ruhe, damit das Immunsystem die Erreger möglichst gut bekämpfen kann. / © Adobe Stock/Alexander Raths
»Das bisschen Husten und Schnupfen wirft mich nicht aus der Bahn«: Kennen Sie Gedanken wie diesen? Powern Sie auch mit kratzendem Hals und müdem Körper weiterhin durch – vielleicht, weil es gefühlt nicht anders geht? Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen: Unser Körper braucht bei einer Erkältung vor allem eines – Ruhe, damit das Immunsystem die Erreger möglichst gut bekämpfen kann.
Schonen wir uns nicht genug, riskieren wir, dass der Infekt umso länger bleibt – wir womöglich zwei Wochen später mit einer dicken Nasennebenhöhlenentzündung im Wartezimmer der Ärztin oder des Arztes sitzen. Wie es zu verschleppten Erkältungen kommt – und wie man sie vermeiden kann:
»Es handelt sich dabei in aller Regel um eine Entzündung der oberen Atemwege, also zum Beispiel der Schleimhäute in Nase, Hals und der Bronchien«, sagt Torben Ostendorf. Er ist niedergelassener Hausarzt und Vorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Sachsen. Übeltäter sind üblicherweise Viren.
Es geht uns dann schlecht, weil unser Immunsystem die Erreger bekämpft. »Hier reagiert der Körper mit diversen Abwehrmechanismen, die sich dann in verschiedenen Symptomen äußern können«, sagt Jakob Maske. Er ist Sprecher des Bundesverbandes Kinder- und Jugendärzte BVKJ. Typisch sind Husten, Halsschmerz, Schnupfen und Abgeschlagenheit.
Das Immunsystem beseitigt also die Viren und bildet außerdem Antikörper, um möglichst nicht noch einmal am gleichen Erreger zu erkranken. Das geschieht durch die Produktion von sogenannten Gedächtniszellen, die im Körper verbleiben. Bei einer erneuten Infektion können sie reaktiviert werden und so die Viren schneller bekämpfen. Kurz gesagt: So ein grippaler Infekt beschert dem Immunsystem ganz schön viel Arbeit – und die sollten wir unserem Körper so einfach wie möglich machen.