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Harnwegsinfektionen

Was tun, wenn’s brennt?

Harnwegsinfektionen sind ein Beratungs-Klassiker in der Apotheke. Das Team ist eine niedrigschwellige Anlaufstelle und berät kompetent, wann und wie eine Selbstmedikation möglich ist.
Nicole Schuster
18.07.2025  15:00 Uhr

Wann vorbeugen?

Bei Patientinnen mit mindestens drei Infekten pro Jahr kann über eine medikamentöse Prophylaxe nachgedacht werden. Ein immunologischer Ansatz ist die Gabe von OM-89 (Uro-Vaxom®), einem aus E. coli-Stämmen gewonnenen bakteriellen Immunmodulator. Die orale Einnahme soll die körpereigene Abwehr im Urogenitaltrakt stärken. Die Immuntherapie wird in zwei Phasen angewendet, zunächst als Grundimmunisierung, anschließend – falls erforderlich – in Form einer Auffrischung. Für die Grundimmunisierung nehmen Patienten über einen Zeitraum von drei aufeinanderfolgenden Monaten täglich eine Kapsel ein. Ziel ist es, das Immunsystem gegen häufige Erreger von Harnwegsinfektionen zu stimulieren und eine Basisimmunität aufzubauen. Eine Auffrischung (Intervallboosterung) kann drei Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung erfolgen. Dabei wird in den Monaten 7 bis 9 jeweils zehn Tage lang täglich eine Kapsel eingenommen und das dreimal im Abstand von jeweils 20 Tagen. Studien zeigen, dass OM-89 die Zahl rezidivierender Infekte signifikant senken kann.

Eine weitere Prophylaxe-Option ist der Impfstoff Strovac®, der verschiedene Bakterienarten und Serotypen in abgetöteter Form enthält, hauptsächlich E. coli. Der Patient erhält alle ein bis zwei Wochen insgesamt drei Injektionen in die Oberarmmuskulatur. Eine Auffrischungsimpfung ist nach einem Jahr möglich. Eine aktuelle randomisierte, placebo-kontrollierte Studie hat allerdings ergeben, dass die Impfung mit Strovac wiederkehrenden Blasenentzündungen nicht besser vorbeugen konnte als eine Placebo-Impfung.

Eine besondere Zielgruppe für die Prävention sind postmenopausale Frauen, bei denen hormonelle Veränderungen die Vaginalschleimhaut schwächen und die Besiedlung mit Lactobazillen verändern können. In solchen Fällen können lokal angewendete vaginale Estrogene helfen, die Schleimhaut zu stabilisieren und das vaginale Milieu zu normalisieren. Die Behandlung wird ärztlich verordnet, kann aber in der Apotheke angesprochen und erläutert werden.

Präparat (Beispiele) Wirksame pflanzliche Bestandteile/Inhaltsstoffe Wirkmechanismus Besonderheiten/Hinweise
Canephron®
Canephron® uno
Rosmarinblätter, Liebstöckelwurzel, Tausendgüldenkraut Entzündungshemmend, antibiotisch, krampflösend, diuretisch Gut verträglich, bei leichten Symptomen, Tropfen enthalten Alkohol
Cystinol akut®
Arctuvan®
Arbutin aus Bärentraubenblättern Antibakteriell (Hydrochinon-Freisetzung im Harn) Nicht länger als eine Woche bzw. nicht häufiger als fünf Mal pro Jahr, nicht in Schwangerschaft, potenziell hepatotoxisch
Angocin® Senfölglykoside (Isothiocyanate) aus Kapuzinerkresse und Meerrettich Antibakteriell und entzündungshemmend Gut verträglich, als langfristige Prophylaxe geeignet
Avitale Cranberry
Dr. Böhm Cranberry plus
Cystorenal® Cranberry
plus (alle Nahrungsergänzungsmittel) Proanthocyanidine aus Cranberry Antiadhäsiv gegenüber E. coli Ergänzende Maßnahme, Interaktion mit Vitamin-K-Gerinnungshemmern beachten
Harntee TAD
Harntee Steiner®
Heuman Blasen- und Nierentee
Zum Beispiel Liebstöckelwurzel, Birkenblätter, Brennnesselblätter, Schachtelhalmkraut, Riesengoldrutenkraut, Orthosiphonblätter wirken harntreibend und fördern das Ausspülen von Bakterien aus der Harnröhre, krampflösend Gut verträglich, ergänzende Therapie, allergische Reaktionen möglich
Aqualibra® Kombination aus Extrakten von Goldrutenkraut, Orthosiphonblättern und Hauhechelwurzel Vor allem diuretisch, außerdem krampflösend, entzündungshemmend Kann über längere Zeit zur Prävention eingenommen werden
Phytotherapeutika (Beispiele) bei Harnwegsinfektionen
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