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Gefährliches Duo

Wenn Diabetes doppelt auftritt

Typ-1- und Typ-2-Diabetes können gemeinsam auftreten. Das Risiko für Komplikationen ist dann noch einmal erhöht. Die Therapie ist schwierig und erfordert das Engagement der Patienten.
Nicole Schuster
10.11.2023  08:30 Uhr

Typ-1-Diabetes betrifft in Deutschland etwa 340.000 Menschen. Bei der Krankheit zerstören Autoimmunprozesse die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse. Die Patienten sind zeitlebens darauf angewiesen, Insulin zu spritzen oder per Pumpe zu verabreichen. Eher weniger im Blick haben viele Betroffene, dass sie zusätzlich eine Insulinresistenz entwickeln können. Dabei reagieren die Körperzellen immer schlechter auf Insulin. Patienten mit Typ-1-Diabetes müssen die Insulindosis dann dauerhaft erhöhen, um weiterhin den Blutzucker zu kontrollieren. Sie haben einen »Doppeldiabetes« entwickelt.

Diese auch als Mischtyp-Diabetes oder Hybrid-Diabetes bezeichnete Stoffwechselerkrankung kann in fast jedem Alter auftreten. Erstmals beschrieben haben den Doppeldiabetes 1991 die beiden Diabetologen Bernhard Teupes und Kristian Bergis von der Diabetesklinik Bad Mergentheim. Die Zahl der Betroffenen scheint nicht unerheblich zu sein. 2016 stellten Wissenschaftler aus Deutschland in einer großen epidemiologischen Studie fest, dass 25,5 Prozent der Patienten mit Typ-1-Diabetes zusätzlich das metabolische Syndrom aufwiesen und somit die Kriterien für einen »Doppeldiabetes« erfüllten.

Verhängnisvoller Teufelskreis

Als Ursache gelten eine genetische Veranlagung und Umweltfaktoren. Viele, aber nicht alle Menschen mit »Doppeldiabetes« sind übergewichtig oder adipös. Übergewicht ist ein Auslöser für eine Insulinresistenz und kann auch Menschen mit Typ-1-Diabetes betreffen, die dank moderner Therapien nicht mehr wie früher strenge Ernährungsvorgaben einhalten müssen. Diabetiker mit Übergewicht haben instabilere Blutzuckerwerte und benötigen mehr Insulin. Der erhöhte Insulinbedarf führt zu Insulinspitzen im Blut, die eine Gewichtszunahme begünstigen. Es kommt ein Teufelskreis in Gang, da Insulin ein Fett aufbauender (adipogener) Faktor ist und die Lipideinlagerung fördert. Betroffene nehmen dann weiter an Gewicht zu, was die Insulinresistenz verschärft. Sie verabreichen sich noch mehr Insulin, was das Gewicht weiter steigen lässt.

In der Folge weisen viele Patienten mit »Doppeldiabetes« Übergewicht, Bluthochdruck, schlechte Blutfettwerte und eine Fettleber auf. Entsprechend steigt das Risiko für makro- und mikrovaskuläre Komplikationen. Eine Nephropathie oder Retinopathie kann die Folge sein. Neben den Nerven leiden auch die Gefäße. Das Risiko für makrovaskuläre Komorbiditäten wie Angina pectoris und Myokardinfarkt, transiente ischämische Insulte und Infarkte sowie die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist ebenfalls erhöht.

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