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Wie Gen- und Immuntherapien funktionieren

Krankheiten an ihrer Wurzel packen und dem Körper helfen, sich selbst zu heilen: Das klingt plakativ, beschreibt die Ansätze von Gen- beziehungsweise Immuntherapien jedoch recht gut. Noch gibt es einige Hürden zu nehmen – beiden Therapieformen ist aber bereits ein fester Platz in der Behandlung schwerwiegender Erkrankungen gesichert.
AutorKontaktCarina Steyer
Datum 14.11.2025  16:00 Uhr

Genschere als Gamechanger

Auch die relativ neue Genschere CRISPR/Cas9 kommt in diesen zwei unterschiedlichen Varianten zum Einsatz: Entweder werden Zellen außerhalb des Körpers mithilfe der molekularen Schere verändert oder erkrankte Körperzellen werden direkt im Organismus modifiziert (siehe Grafik). In jedem Fall ermöglicht diese Schere eine präzise anpassbare DNA-Editierung zur Korrektur von Mutationen. Die Erkenntnisse zur Nutzung der CRISP/Cas-Technologie waren so bahnbrechend, dass die Professorinnen Dr. Emmanuelle Charpentier und Dr. Jennifer Doudna 2020 den Chemie-Nobelpreis erhielten. Deshalb sind heute Wissenschaftler in der Lage, in den Bauplan des Lebens einzugreifen und so gezielt das Erbgut umzuschreiben.

So etwa Anfang des Jahres bei Baby Kyle im Kinderkrankenhaus Philadelphia: Er war weltweit der erste Säugling, der eine personalisierte Gentherapie erhalten hatte, die innerhalb weniger Monate für ihn entwickelt werden konnte. Kyle war im Sommer 2024 mit einer seltenen genetischen Stoffwechselerkrankung zur Welt gekommen: Die Leber des Jungen stellte das Enzym CPS1 (Carbamoylphosphat-Synthetase-1) nur fehlerhaft her. Weil deshalb bestimmte Proteine nicht abgebaut werden, erhöht sich der Ammoniakgehalt im Blut. Neurologische Schäden, Entwicklungsstörungen bis hin zum Tod sind die Folgen.

Daher erhielt Kyle nach der Geburt in der Klinik eine proteinarme Ernährung. Medikamente senkten die Konzentration von Ammoniak im Blut. Dauerhaft geholfen hätte dem Kind lediglich eine Lebertransplantation, doch dafür war es noch zu jung. Diese Zeit nutzten seine Ärztinnen und Ärzte, mithilfe der Genschere CRISPR/Cas9 eine auf Kyle zugeschnittene Gentherapie zu entwickeln, mit der die defekten Gene in seinem Körper ausgetauscht werden sollten. Zunächst testeten die Forschenden den Ansatz in der Zellkultur, dann an Mäusen und Affen. Sieben Monate nach seiner Geburt bekam der Junge dann die erste Dosis der Gentherapie als Infusion. Schon nach der ersten Behandlung konnte er mehr Proteine zu sich nehmen und die Dosis seiner Medikamente reduzieren. Bis zum April 2025 hat er zwei weitere Infusionen erhalten und die Behandlung gut vertragen. Inzwischen konnten die Eltern ihren Sohn gar nach Hause nehmen.

Für die Behandlung setzten die Mediziner das sogenannte Base-Editing ein, bei dem an spezifischen Stellen im Erbgut eine Base verändert wird. Neu ist in diesem Fall auch, dass statt eines viralen Vektors Nanopartikel den Transport des Base-Editing-Komplex zur Leber übernommen haben. So war es möglich, das Kind wenige Wochen später erneut zu behandeln, ohne dass Antikörper gegen den Vektor ausgebildet worden waren.

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