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Hormongesundheit

Wie viel Kunststoff verträgt der Mensch?

Endogene Disruptoren: ein Begriff, den die wenigsten kennen dürften. Dabei gehen diese künstlichen, von Menschen gemachten Substanzen uns alle an. Mikroplastik, PFAS oder Pestizide sind mittlerweile allgegenwärtig – und schädigen Mensch und Umwelt. Endokrinologen schlagen Alarm.
Elke Wolf
15.11.2024  15:00 Uhr

Zur Hälfte vermeidbar

Was lässt sich noch für die Hormongesundheit tun? »Mit unserem Konsumverhalten und Lebensstil können wir aktiv auf die unfreiwillige Exposition Einfluss nehmen.« So zeigte etwa eine große europaweite Studie, an der auch das Umweltbundesamt beteiligt war, dass etwa die Hälfte der aktuellen Belastung mit hormonaktiven Chemikalien durch individuelles Konsumverhalten zurückgefahren werden kann.

Was bedeutet das konkret? Einige Beispiele: Die Belastung mit Pestiziden lässt sich reduzieren, indem man konsequent Bio-Lebensmittel wählt. Ansonsten sollten in jede Art von Plastik verpackte Lebensmittel gemieden werden. Denn der größte Anteil an den hormonaktiven Chemikalien gelangt vermutlich durch Nahrungsmittel in unseren Organismus. »Es ist bekannt, dass in der Nahrungskette vor allem Wasser aus Kunststoffflaschen Quelle von Mikroplastik ist«, nennt Köhrle ein Beispiel.

Substanzklasse Vorkommen/Einsatzgebiet Besonderheiten
Bisphenole wie
Bisphenol A (BPA)
Kunststoffe, Konservendosen mit weißem Epoxidharz, Verpackungsmaterial
inzwischen verboten: Thermopapier von Kassenzetteln
reproduktionstoxisch, neurotoxisch, immunotoxisch
Dioxine und Furane (polychlorierte Dibenzodioxine oder -furane, PCDD/PCDF),
dioxinähnliche polychlorierte Biphenyle (PCB)
entstehen bei Verbrennungsprozessen wie Waldbränden und Vulkanausbrüchen, aber auch in der Kunststoffherstellung seit mehr als zwei Jahrzehnten verboten, sehr persistent, reichern sich vor allem in Böden, Sedimenten von Gewässern sowie in der Nahrungskette (fettreicher Fisch) an
Phthalate, etwa Phthalatester Weichmacher in Kunststoffen wie PVC (Polyvinylchlorid), etwa Bodenbeläge, Kinderspielzeug wirken als Adjuvanzien in Gegenwart von Allergenen
PVC-Bodenbeläge inzwischen beschränkter Einsatz
Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) Kunststoffherstellung, da wasser- und fettabweisend, thermisch sehr stabil sehr langlebig, sogenannte Ewigkeitschemikalien
Pestizide Pflanzenschutzmittel, Insektizide, Fungizide (wie Glyphosphat) neurotoxisch
Negative Auswirkungen auf die Biodiversität, Eintrag in die Nahrungskette
Parabene
(Salze und Ester der p-Hydroxybenzoesäure)
Kosmetika, Sonnenschutzmittel, Medikamente östrogene Wirkung, mögliche Cocktail-Effekte mit hormonaktiven Substanzen
Substanzklassen ausgewählter endogener Disruptoren und ihr Vorkommen

Genauso zu meiden ist Milch in Verbundkartons, folienverpacktes Obst oder Gemüse in Konservendosen, die innen mit weißem Epoxidharz ausgekleidet sind. Glas ist die gesundheitsfreundlichere Alternative. In der Küche sollten am besten Schmiede- und Gusseisen sowie PFAS-freie Keramikpfannen die Teflonpfanne ersetzen.

Bei der Wahl von Körperpflege- und Kosmetikprodukten empfiehlt sich ein intensiver Blick auf die Inhaltsstoffliste. So sollten etwa Parabene als Konservierungsstoffe in Rasierschaum, Conditioner oder Lippenstiften tabu sein. Köhrle verwies auf die ToxFox-App des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland BUND. »Unterwegs im Geschäft oder zu Hause scannt man den Strichcode auf der Verpackung und erhält dann Angaben über eventuell vorhandene Schadstoffe. Falls noch keine Angaben für dieses Produkt hinterlegt sind, wird direkt per App die Anfrage an den Hersteller oder Händler weitergeleitet. Deren Antwort fließt dann direkt in die ToxFox-Datenbank ein und vergrößert somit das Schadstoff-Wissen.« Die App kann man für Kosmetika, Möbel, Textilien, Sportschuhe, Teppiche oder elektronische Geräte nutzen.

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