Wissenswertes über Mehl und Gluten |
»Im Volksmund sagt man es so«, meint Florian Lutz. »Ich formuliere aber lieber: Es ist ernährungsphysiologisch wertvoller.« Denn sonst würde der Umkehrschluss lauten, dass Weizenmehl 405 ungesund sei. »Das ist aber nicht der Fall. Es geht darum, wie und in welcher Menge ich es konsumiere.« Schließlich könne auch eine Scheibe Vollkornbrot mit dicker Schokocreme ungesünder sein als ein gutes Weißbrot vom Handwerksbäcker, das mit Hüttenkäse und Tomate belegt sei.
Gluten ist ein Sammelbegriff für eine Reihe natürlich vorkommender Eiweiße, die in bestimmten Getreidesorten enthalten sind – allerdings nicht nur in Weizen, sondern auch in Roggen, Gerste und Dinkel. Manche Menschen leiden an einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie): einer Autoimmunerkrankung, bei der Gluten den Dünndarm schädigt.
Gluten, aber auch andere Inhaltsstoffe aus Getreide können Magen-Darm-Beschwerden, aber auch Hautausschläge oder Asthma auslösen. Laut aktuellen Schätzungen reagieren mehr als 10 Prozent der Bevölkerung auf Weizen beziehungsweise andere heimische Getreidesorten. Dahinter stecken ganz verschiedene Krankheitsbilder:
Je nach Ursache der Beschwerden müssen heimische Getreidesorten jedoch ganz vom Speiseplan gestrichen oder nur teilweise reduziert werden. Experten empfehlen eine genaue Abklärung der Beschwerden. Sie raten dringend ab, Lebensmittel auf Verdacht wegzulassen.