Zahnspangen – Biss für die Zukunft |
Wurden die Zähne erstmal mühsam in Form gebracht, soll diese möglichst auch erhalten bleiben. Einen Strich durch diese Rechnung können nach Ansicht einiger Zahnärzte die Weisheitszähne machen. Die sogenannten Achter brechen zwischen dem 18. und 22. Lebensjahr durch. Bei bis zu 80 Prozent der jungen Erwachsenen bleibt jedoch mindestens ein Weisheitszahn teilweise oder komplett im Kiefer zurück, weil der Platz nicht ausreicht. Häufig wird nun empfohlen, diesen zu entfernen. Einen wissenschaftlichen Nachweis, dass das prophylaktische Ziehen beschwerdefreier Weisheitszähne einen gesundheitlichen Vorteil bringt, gibt es zum derzeitigen Zeitpunkt allerdings nicht.
Ebenfalls nicht abschließend geklärt ist, ob eine Weisheitszahnentfernung vor einem sogenannten tertiären Engstand nach dem Abschluss einer kieferorthopädischen Therapie schützt. Dieser entwickelt sich meist ab dem 20. Lebensjahr im Unterkiefer und verschiebt die Zähne noch einmal. Wissenschaftler vermuten vielmehr, dass der Unterkiefer in diesem Alter geringfügig weiter wächst und die Zähne dadurch verschoben werden.
Die aktuelle Leitlinie »Operative Entfernung von Weisheitszähnen« der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde empfiehlt die Weisheitszahnentfernung bei Infektionen, Schmerzen, Zysten oder Tumoren, kariös zerstörten Zähnen oder parodontalen Erkrankungen. In den meisten Fällen führt der Arzt den Eingriff ambulant unter örtlicher Betäubung durch. Sollen mehrere Zähne gleichzeitig entfernt werden, oder ist der Patient sehr ängstlich, kann der Eingriff auch unter Vollnarkose oder Dämmerschlaf durchgeführt werden. Meist wird zunächst eine und dann die andere Seite gemacht. So kann der Patient während der Wundheilung die nicht operierte Seite zum Kauen benutzen.
Auch wenn die Weisheitszahn-OP zu den häufigsten Eingriffen in Deutschland zählt, ist sie nicht ohne Risiken. Dazu gehören Infektionen, Abszesse, Knocheninfektionen und die Schädigung der Nerven, die für den Geschmack und für Empfindungen in der Unterlippe, den Zähnen, der Zunge und im Zahnfleisch zuständig sind. Bis etwa vier Wochen nach dem Eingriff ist zudem das Risiko für einen Kieferbruch erhöht.