ZL-Ringversuch erfolgreich absolvieren |
»Mit welcher Mischschale möchtest Du arbeiten?«, fragt die Apothekerin und stellt neben der klassischen Fantaschale auch eine Glas- sowie eine Metallschale auf den Arbeitstisch. Zielstrebig greift der Praktikant zur Metallschale. Denn die Glasschale sei ihm zu schwer. Außerdem besitze das Glaspistill eine Schweißnaht am Pistillkopf, sodass er beim Abschaben ständig mit dem Kartenblatt hängenbleibe. Er ergänzt: »Die weiße Fantaschale eignet sich nicht so gut, um weiße Wirkstoffagglomerate zu erkennen.«
Gemeinsam lesen Sie in der NRF-Vorschrift 11.15. nach, dass der überführte Wirkstoff mit Glycerol 85 % anzureiben ist. Sie überlegen, wie viel Flüssigkeit einzusetzen sei. »Ist das nicht immer per Augenmaß im Verhältnis 1:1?«, fragt der PTA-Praktikant. »Nein, aber die genauen Angaben der NRF Vorschrift kenne ich auch nicht auswendig«, antwortet die Apothekerin. Gemeinsam lesen sie nach, dass in Abhängigkeit des eingesetzten Wirkstoffes zu arbeiten ist.
Hydrocortisonacetat wird mit Glycerol 85 % in folgendem Mischungsverhältnis angerieben:
Anschließend konstatiert die Apothekerin, dass sie diese Details auch nicht parat gehabt hätte. »Da ich mit 125 mg über dem Wert von 100 mg liege, ist also der Arzneistoff in zwei Schritten anzureiben?«, fragt der PTA-Praktikant. Nachdem die Apothekerin dies bejaht hat, erklärt sie, dass zunächst mit der doppelten Flüssigkeitsmenge die mikrofeinen Partikel lückenlos mit dem Glycerol 85 % zu benetzten seien. Doch diese pastöse Anreibung könne keinesfalls visuell auf Abwesenheit von Agglomeraten geprüft werden. Alternativ könne visuell auf Abwesenheit von Agglomeraten nach der zweiten Flüssigkeitsgabe in der gleichen Größenordnung durch das Verstreichen an der Schalenwand geprüft werden. Ein Teil Wirkstoff sei mit zwei Teilen Flüssigkeit pastös anzureiben und nur wegen der In-Prozess-Kontrolle weiter zu verdünnen.