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Kleinkinder

Antibiotika können Impfschutz beeinträchtigen

Bekommen Kleinkinder Antibiotika verschrieben, könnten verschiedene Impfungen schlechter wirken. Das legt eine US-amerikanische Studie nahe, deren Ergebnisse im Fachblatt »Pediatrics« veröffentlicht wurden.
dpa
28.04.2022  13:45 Uhr

Darmmikrobiom nicht untersucht

Wie die Autoren darüber hinaus selbst schreiben, hatten sie keine Stuhlproben von den Kindern genommen. Diese seien aber nötig, um die Auswirkungen der Antibiotika auf das Darmmikrobiom festzustellen. »Antibiotika, die in der frühen Kindheit oft gegen eine Mittelohrentzündung verschrieben werden, greifen nicht nur die gefährlichen Bakterien im Ohr an, sondern auch die nützlichen Bakterien des Darmmikrobioms«, beschreibt Cornelia Gottschick von der Universität Halle-Wittenberg den zugrundeliegenden Zusammenhang. »Die Balance der Bakterien mit unserem Immunsystem wird dadurch gestört und es ist denkbar, dass Impfungen dadurch nicht mehr ihre volle Wirkung zeigen, was zu einem verminderten Immunschutz führen kann.«

Jener Zusammenhang bleibe in der aktuellen Studie theoretisch, da das Darmmikrobiom eben nicht untersucht worden sei. Möglicherweise könnte eine Einnahme von Probiotika zum Schutz des Darmmikrobioms den in der Studie beobachteten Effekt reduzieren, so Gottschick weiter. Das müsse allerdings noch erforscht werden.

Ebenso wenig lasse sich derzeit sagen, ob die mit Antibiotika behandelten Kinder nachgeimpft werden sollten, fügt Meyer hinzu: »Möglicherweise wäre eine Nachkontrolle zum dritten oder fünften Lebensjahr hilfreich, um den Bedarf nach einem Booster zu erkennen.« In einigen Ländern würden einige der betrachteten Impfstoffe ohnehin im Laufe der Kindheit aufgefrischt. »Ob dann nach einer Auffrischimpfung die Kinder mit Antibiotikagabe noch von der Kontrollgruppe zu unterscheiden wären, kann nur eine Nachfolgestudie mit den gleichen Kindern zeigen.«

Insgesamt vermittle die neue Studie einen eleganten Nachweis für die problematischen Nebenwirkungen von Antibiotika, fasst Meyer zusammen: »Nicht nur die Resistenzentwicklung bei Antibiotikagabe, sondern auch die physiologischen Effekte, müssen uns zu einem sorgfältigen, auf das Nötigste beschränkten Einsatz von Antibiotika im Kindesalter auffordern.«

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