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mRNA-Impfstoffe

Ausgeprägte Impfreaktionen möglich

Impfung mit den mRNA-Vakzinen gegen Covid-19 von Biontech/Pfizer und Moderna können teils sehr heftige Reaktionen hervorrufen, wie einige Studienteilnehmer nun berichten. Erschöpfung, Fieber und Muskelschmerzen können mögliche Reaktionen sein.  Ärzte sollten Impflinge entsprechend auflären und klar  machen, dass starke Reaktionen ein Zeichen für eine erwünschte Immunreaktion sind
PZ
Annette Rößler
11.12.2020  16:30 Uhr

Kristen R. Choi ist Krankenschwester und arbeitet in der klinischen Forschung. Sie habe selbst schon häufiger über soziale Medien Teilnehmer für Studien gesucht, schreibt sie in einem Erfahrungsbericht im Fachjournal »JAMA Internal Medicine«. Daher habe die Anzeige von Biontech und Pfizer zur Rekrutierung von Probanden für ihre Impfstudie zunächst nur ihr professionelles Interesse geweckt. Schließlich meldete sie sich aber auch an, wurde ausgewählt und bekam zweimal im Abstand von einem Monat eine Injektion verabreicht – ob Placebo oder Verum, wusste sie damals nicht.

Die erste Injektion verursachte außer leichten Schmerzen im Arm keine Beschwerden. Ganz anders die zweite: »Ich bekam schnell Schmerzen an der Injektionsstelle, viel stärker als beim ersten Mal. Am Abend dieses Tages war mir schwindelig, ich fror, mir war übel und ich hatte sehr starke Kopfschmerzen«, schreibt Choi. Sie ging früh zu Bett und schlief schnell ein, erwachte aber gegen Mitternacht, weil sie sich deutlich schlechter fühlte. Ihren Arm konnte sie kaum noch heben, so stark waren die Schmerzen an der Injektionsstelle, und sie hatte erhöhte Temperatur (37,4 °C).

Nach unruhigem Schlaf erwachte sie am frühen Morgen erneut und hatte hohes Fieber (40,5 °C). »Das war das höchste Fieber, an das ich mich jemals erinnern kann, und es machte mir Angst«, berichtet Choi. Nachdem sie eine Tablette Paracetamol eingenommen hatte, ging die Temperatur im Lauf des Tages zurück und am nächsten Morgen waren alle Symptome verschwunden bis auf eine schmerzende, geschwollene Stelle am Injektionsort.

Ihre starke Reaktion mache sie sehr sicher, dass sie tatsächlich das Verum erhalten habe, obwohl sie das natürlich aufgrund der Verblindung der Studie nicht wissen könne, so Choi. Sie habe über ihre Erfahrungen berichten wollen, da sie befürchte, dass die heftigen Nebenwirkungen die Akzeptanz der Impfung gefährden könnten. Trotz der intensiven Aufklärung durch das Studienpersonal habe sie selbst die Information, dass sie Impfreaktionen erwarten müsse, »auf einer persönlichen Ebene« nicht erreicht. Zwischenzeitlich habe sie befürchtet, an Covid-19 erkrankt zu sein.

Studiendaten zufolge berichteten 75 Prozent der Probanden nach der Impfung mit BNT162b2 von Erschöpfung, 67 Prozent von Kopfschmerzen, 25 Prozent von Muskelschmerzen, 17 Prozent von Fieber und 17 Prozent von Gelenkschmerzen. Auch wenn es wohl eher selten vorkomme, dass ein Impfling alle diese Symptome auf einmal entwickele, sei es enorm wichtig, dass Ärzte den Impfkandidaten vorab wirklich klarmachten, dass auch heftige Reaktionen möglich seien – und dass diese dann ein Zeichen für eine erwünschte Immunreaktion seien.

Reaktion auf die Nanopartikel, nicht auf die mRNA

Einen ganz ähnlichen Bericht eines Probanden, der im Rahmen der Impfstudie von Moderna deren Vakzine mRNA-1273 erhalten hatte, veröffentlichte kürzlich auch das Fachjournal »Science« auf seiner Nachrichtenseite. Sehr starke Reaktionen auf die zweite Injektion scheinen also bei beiden mRNA-Impfstoffen möglich zu sein, allerdings ist der Auslöser dem »Science«-Artikel zufolge nicht die mRNA selbst, sondern es sind die Lipid-Nanopartikel, in die die mRNA verpackt ist.

Auch in diesem Text betonen Experten, dass Impflinge auf die Reaktionen vorbereitet werden müssten, weil anderenfalls die Akzeptanz verloren gehe. Auch wenn die Akutreaktionen teilweise sehr heftig seien, deute momentan nichts darauf hin, dass es negative Langzeitfolgen geben könnte.

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