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Häufige Todesursache

Bei einem Herzinfarkt zählt jede Minute

Obwohl ein Herzinfarkt heute gut behandelbar ist, zählt er nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Denn die Symptome werden von vielen Betroffenen zunächst nicht richtig gedeutet. Dadurch vergeht wertvolle Zeit bis zum Behandlungsbeginn, in der das Herzmuskelgewebe unwiederbringlich abstirbt und ein tödliches Kammerflimmern auftreten kann.
Carina Steyer
18.09.2023  12:30 Uhr

Der klassische Herzinfarkt (Typ-1-Herzinfarkt) entsteht durch den plötzlichen Verschluss eines Herzkranzgefäßes. Auslöser ist in vielen Fällen eine mitunter seit vielen Jahren vorbestehende koronare Herzerkrankung (KHK), bei der die Herzkranzgefäße durch Ablagerungen aus Fetten und Kalk (Arteriosklerose) bereits verengt sind. Kommt es zu Rissen in den Ablagerungen oder brechen sie auf, reagiert der Körper mit einer massiven Anlagerung von Thrombozyten. Es entsteht ein Blutgerinnsel, das, wenn es das Herzkranzgefäß vollständig verschließt, die Versorgung des Herzens mit sauerstoffreichem Blut unterbricht. In der Folge kommt es zum Absterben der Herzmuskelzellen, wodurch die Symptome des Herzinfarktes ausgelöst werden.

Bei 20 bis 30 Prozent aller Herzinfarkte findet sich trotz umfangreicher Untersuchungen kein verschlossenes Herzkranzgefäß. Mediziner sprechen von einem Typ-2-Herzinfarkt, dessen Ursache bisher nicht geklärt ist. Vermutet wird, dass es sich um eine Verkrampfung der Gefäße handeln könnte, durch die die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels unterbrochen wird. Ebenfalls ein Sonderfall ist das Broken-Heart-Syndrom (auch Stress-Kardiomyopathie oder Tako-Tsubo-Syndrom). Es ähnelt in seiner Symptomatik stark einem Herzinfarkt, wird aber durch extreme emotionale Belastungen ausgelöst. Etwa 2 bis 3 Prozent aller Patienten, die mit Verdacht auf einen Herzinfarkt in ein Krankenhaus eingeliefert werden, sind betroffen. In der Mehrzahl handelt es sich um Frauen.

Risikofaktor Luftverschmutzung

Bekannt sind etliche Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt erhöhen. Einer davon ist das Alter. Bei Männern steigt das Herzinfarktrisiko ab dem 45. Lebensjahr an. Frauen verfügen bis zur Menopause durch das Hormon Estrogen über einen körpereigenen Schutzfaktor, der Entzündungsreaktionen und die Blutgerinnung beeinflusst, die Blutgefäße erweitert und vor arteriosklerotischen Ablagerungen in den Gefäßen schützt. Nach den Wechseljahren sinkt der natürliche Schutzfaktor, das Risiko für einen Herzinfarkt steigt nun schneller an als bei Männern.

Auch Stress ist in puncto Herzinfarkt kein unbekannter Faktor. Emotional aufwühlende Ereignisse versetzen den Körper in Alarmbereitschaft, Stresshormone und das sympathische Nervensystem werden aktiviert. In der Folge steigt die Herzleistung an, der Herzmuskel benötigt mehr Sauerstoff, die Belastung für den Herzmuskel, aber auch für die Gefäße steigt. Letztere verengen sich, es kommt zum Blutdruckanstieg, Leukozyten werden aktiviert und Thrombozyten verkleben vermehrt, wodurch es zur Gerinnselbildung kommen kann. Bekannt ist, dass psychische Belastungssituationen das Herzinfarktrisiko nicht nur bei Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung, sondern auch bei herzgesunden Menschen steigern. Und dabei muss der Stress nicht immer außergewöhnlich stark sein. Kardiologen aus München konnten zum Beispiel zeigen, dass die Herzinfarktrate während Fußball-Weltmeisterschaftsspielen der deutschen Fußballmannschaft signifikant ansteigt.

Die Entstehung eines Herzinfarktes beschleunigen kann der Umweltfaktor Luftverschmutzung. Nach Angaben der Deutschen Herzstiftung kann für Menschen mit koronarer Herzkrankheit bereits kurzfristiger Kontakt mit stark verschmutzter Luft zur Gefahr werden. Insbesondere Ultrafeinstaub gelangt nach dem Einatmen direkt in die Blutbahn und von dort in die Gefäßwand. Er kann chronische Entzündungen auslösen, die die Gefäßverengung und Gefäßverkalkung beschleunigen und das Herzinfarktrisiko erhöhen. Vorbeugend wird geraten, nicht an intensiv befahrenen Straßen spazieren zu gehen, zu joggen oder Rad zu fahren und darauf zu achten, möglichst weit weg von der Bordsteinkante zu laufen.

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