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Schuppenflechte
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Bessere Psoriasis-Therapie dank Biologika

Bei Psoriasis, der Schuppenflechte, fallen die typischen Hautveränderungen oft gleich ins Auge: rote, schuppende Plaques, etwa an den Ellenbogen, Knien und auf dem Kopf. Doch die Erkrankung ist mitnichten auf die Haut beschränkt, sondern wird heute als komplexe Systemerkrankung gesehen. Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich dank der Einführung verschiedener Biologika in den vergangenen Jahren stetig verbessert.
AutorKontaktVerena Schmidt
Datum 09.08.2019  16:00 Uhr

Leicht bis schwer

Nach einem europäischen Konsensus von 2011 wird die Psoriasis als leicht bezeichnet, wenn bis zu 10 Prozent der Körperoberfläche befallen sind (BSA ≤ 10 Prozent), der Schweregradindex PASI ≤ 10 Punkte und der DLQI ebenfalls ≤ 10 Punkte beträgt (siehe Kasten). Bei Werten über 10 gilt die Psoriasis als mittelschwer bis schwer. Abweichend davon kann eine Psoriasis aber beispielweise auch als mittelschwer eingestuft werden, wenn keine große Fläche, aber dafür besonders empfindliche oder sichtbare Hautstellen betroffen sind.

Die Behandlung der Schuppenflechte richtet sich vor allem nach ihrem Schweregrad. Etwa 50 Prozent der Patienten haben eine leichte Form, sie können oftmals ausschließlich topisch behandelt werden. Laut einer aktuellen Handlungsempfehlung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft zur topischen Psoriasistherapie ist die Fixkombination aus Calcipotriol und Betamethasondipropionat (wie Daivobet® Gel/Salbe und Xamiol® Gel) der Goldstandard der Lokaltherapie. Am effektivsten ist die Kombination laut der Empfehlung in der Schaum-Formulierung (Enstilar®). Es sollten aber bei der Wahl des Präparates immer auch die Vorlieben des Patienten berücksichtigt werden.

In der Initialphase wendet der Patient das Topikum einmal täglich über vier bis acht Wochen an, in der Erhaltungsphase dann ein- bis zweimal wöchentlich. In zweiter Linie kann der Arzt auch ein topisches Corticosteroid oder Calcipotriol (Daivonex® Creme/Salbe) beziehungsweise Tacalcitol (Curatoderm® Emulsion/Salbe) jeweils als Monotherapie verordnen. Weiter stehen zur topischen Behandlung außerdem Dithranol, Teer, Tazaroten und die Calcineurinhemmer Tacrolimus und Pimecrolimus (beide off-label) zur Verfügung.

Wichtige Basis-Therapie für jeden Patienten ist eine konsequente geeignete Hautpflege – auch in Phasen ohne akute Beschwerden. So werden Feuchtigkeit und Lipidgehalt der Haut gesteigert und die Barrierefunktion der Epidermis verbessert. Für Schuppenflechte-Patienten gibt es beispielsweise spezielle Bäder, Cremes und Shampoos mit einem Keratolytikum wie Harnstoff oder Salicylsäure, um die Plaques abzulösen und Juckreiz zu mindern. 

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