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Schuppenflechte

Bessere Psoriasis-Therapie dank Biologika

Bei Psoriasis, der Schuppenflechte, fallen die typischen Hautveränderungen oft gleich ins Auge: rote, schuppende Plaques, etwa an den Ellenbogen, Knien und auf dem Kopf. Doch die Erkrankung ist mitnichten auf die Haut beschränkt, sondern wird heute als komplexe Systemerkrankung gesehen. Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich dank der Einführung verschiedener Biologika in den vergangenen Jahren stetig verbessert.
Verena Schmidt
09.08.2019  16:00 Uhr

Vorreiter TNF-Blocker

Prinzipiell lassen sich mit den Biologika Hauterscheinungen und auch Gelenkbeschwerden gut behandeln. Die meisten Präparate haben auch eine Zulassung für beide Indikationen. Vorreiter bei der Psoriasis waren die TNF-α-Blocker wie Etanercept, Adalimumab und Infliximab. Sie verhindern die Wirkung des entzündungsfördernden Zytokins TNF-α, das bei der Psoriasis im Übermaß vorhanden ist. Ihre Wirkung ist im Vergleich zu den neueren Antikörpern schwächer, daher werden sie heute nicht mehr so häufig bei Psoriasis eingesetzt. Etanercept und Adalimumab sind allerdings die einzigen Biologika, die bei der Psoriasis-Therapie auch bei Kindern zugelassen sind: Etanercept ab sechs und Adalimumab ab vier Jahren. Außerdem können Adalimumab, Etanercept und Infliximab leitliniengemäß auch in der Schwangerschaft und bei Frauen mit Kinderwunsch empfohlen werden.

Die neueren Antikörper in der Psoriasis-Therapie richten sich vor allem gegen die Interleukine IL-17a (Secukinumab, Ixekizumab, Brodalumab) und IL-23 (Guselkumab, Risankizumab und Tildrakizumab). Beide Botenstoffe spielen neben TNF-α ebenfalls eine wichtige Rolle im Entzündungsgeschehen der Schuppenflechte. Die Antikörper wirken auch bei schweren Krankheitsverläufen recht schnell und ihre Wirkung hält lange an. Secukinumab, Ixekizumab und Guselkumab sind neben Adalimumab inzwischen auch zur Erstlinientherapie zugelassen. Das bedeutet, wenn konventionelle Arzneimittel keine relevante Besserung erwarten lassen – also vor allem bei sehr schwer betroffenen Patienten –, kann eines dieser Biologika auch als erste systemische Therapie gegeben werden.

Die Biologika sind recht kostspielig. In der Praxis kommen sie daher überwiegend als Zweitlinientherapie zum Einsatz, wenn der Patient auf ein konventionelles Arzneimittel nicht anspricht. Inzwischen sind auch einige Patente abgelaufen und verschiedene Biosimilars auf dem Markt verfügbar. Zwar sind diese oft etwas günstiger als die Originale, ob sich das allerdings in den Verordnungszahlen widerspiegeln wird, bleibt abzuwarten.

Nebenwirkungen der Biologika-Therapie sind etwa ein erhöhtes Risiko für Infektionen, vor allem bakterielle oder virale Infekte der oberen und unteren Atemwege sowie Reaktionen an der Injektionsstelle und allergische Reaktionen. Eine Besonderheit gibt es bei den Antikörpern gegen IL-17a: Dieser ist ein wichtiger Faktor bei der Immunabwehr von Bakterien und Pilzen auf Haut und Schleimhaut. Wird er blockiert, besteht ein erhöhtes Risiko für Candida-Infektionen. Vor und während der Therapie sollten daher Haut und Schleimhäute des Patienten auf Pilzerkrankungen kontrolliert werden.

Alle Biologika werden als subkutane Injektion verabreicht. Nach einer Initialphase reicht es meist aus, das jeweilige Präparat in Abständen von mehreren Wochen zu verabreichen. Biologika müssen im Kühlschrank bei 2 bis 8 °C gelagert werden. Bei Temperaturen über 25 °C oder im Minusbereich degeneriert die Proteinstruktur und die Wirkung ist nicht mehr gegeben.

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