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Schuppenflechte

Bessere Psoriasis-Therapie dank Biologika

Bei Psoriasis, der Schuppenflechte, fallen die typischen Hautveränderungen oft gleich ins Auge: rote, schuppende Plaques, etwa an den Ellenbogen, Knien und auf dem Kopf. Doch die Erkrankung ist mitnichten auf die Haut beschränkt, sondern wird heute als komplexe Systemerkrankung gesehen. Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich dank der Einführung verschiedener Biologika in den vergangenen Jahren stetig verbessert.
Verena Schmidt
09.08.2019  16:00 Uhr

Nicht leitliniengerecht

Die topische Therapie hat vergleichsweise wenige Nebenwirkungen und ist recht einfach anzuwenden. Sie ist allerdings den leichten Erkrankungsformen vorbehalten. Patienten mit mittelschweren bis schweren Symptomen sollten immer eine systemische Therapie bekommen – auch um Komorbiditäten zu verhindern und das kardiovaskuläre Risiko zu senken. Doch in der Praxis ist das längst nicht immer der Fall: Rund die Hälfte der Patienten mit mittelschweren bis schweren Symptomen bekomme keine systemische Therapie, kritisieren die Autoren der S3-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris. Und falls doch systemisch behandelt wird, scheinen Ärzte immer noch häufig langfristig Glucocorticoide zu verschreiben – obwohl diese nicht Teil der Leitlinienempfehlungen sind.

Im Normalfall sollte der Arzt bei der systemischen Behandlung zunächst mit einem konventionellen Wirkstoff beginnen. Laut einem Update der Leitlinie vom Oktober 2017 kommen hier in erster Linie Acitretin, Ciclosporin, Methotrexat und Fumarsäureester zum Einsatz. Bei der Auswahl des Wirkstoffs spielen neben der Ausprägung der Symptome auch das Alter des Patienten, Leidensdruck, Beruf und Kinderwunsch eine Rolle. Das Vitamin-A-Derivat Acitretin etwa wirkt teratogen, das bedeutet, Frauen müssen unter der Therapie zuverlässig verhüten und dürfen bis zu zwei Jahre nach der Therapie nicht schwanger werden.

Wirkstoff Präparat Target
Adalimumab Humira®( + Biosimilars) TNF-α
Brodalumab Kyntheum® IL-17a
Certolizumab Pegol Cimzia® TNF-α
Etanercept Enbrel® (+ Biosimilars) TNF-α
Golimumab Simponi® TNF-α
Guselkumab Tremfya® IL-23
Infliximab Remicade® (+ Biosimilars) TNF-α
Ixekizumab Taltz® IL-17a
Risankizumab Skyrizi™ IL-23
Secukinumab Cosentyx® IL-17a
Tildrakizumab Ilumetri® IL-23
Ustekinumab Stelara® IL-12 + IL-23
Biologika bei Psoriasis

Nach einigen Wochen bis Monaten wird der Arzt anhand der Symptomkontrolle und der Scores (siehe Kasten) bewerten, wie erfolgreich die Therapie ist, und sie eventuell anpassen. Er kann sie auch mit einer topischen Therapie oder einer Phototherapie (siehe Kasten) ergänzen. Ziel der Behandlung ist es immer, mindestens ein PASI-75-Ansprechen zu erreichen.

Bei Versagen der Therapie, Unverträglichkeit oder Kontraindikationen können laut Leitlinie der PDE-4-Hemmer Apremilast oder eines der in der Indikation Psoriasis inzwischen zahlreich vertretenen Biologika gegeben werden (siehe Tabelle). Apremilast hemmt das Enzym Phosphodiesterase 4, welches die Konzentration von zyklischem Adenosinmonophosphat (cAMP) reguliert. In der Folge erhöht sich die cAMP-Konzentration, und es werden weniger entzündungsfördernde und mehr entzündungshemmende Botenstoffe ausgeschüttet. Bei den Biologika handelt es sich um Antikörper, die sich gegen Entzündungsbotenstoffe oder Oberflächenrezeptoren richten. Sie greifen an verschiedenen Stellen der Entzündungskaskade ein, ohne eine generelle Immunsuppression hervorzurufen.

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