Die Grundlage macht’s |
Der Okklusionseffekt einer Grundlage sinkt mit zunehmender Fähigkeit, Wasser aufzunehmen. Das heißt, hydrophobe Salben wirken vollständig, lipophile Cremes mäßig und wasseraufnehmende Salben nur noch teilweise okkludierend. Letztere werden je nach enthaltenem Emulgator bei normaler bis feuchter Haut (O/W) und trockener Haut (W/O) eingesetzt. Daneben gibt es noch sogenannte Penetrationsbeschleuniger (siehe Tabelle) die als Hilfestoffe zugesetzt werden können und das Eindringen in die Haut ebenfalls erleichtern.
Hydrophile Salben wirken nicht okkludierend. Vielmehr sind solche hydrophilen Zubereitungen imstande, Wasser aus der obersten Hautschicht, der sogenannten Hornschicht, durch Diffusion aufzunehmen. Dadurch haben sie – anders als es ihre Bezeichnung vermuten lässt – eher einen austrocknenden Effekt. Sie eignen sich deshalb besonders für feuchte Haut und werden gerne als Grundlagen für antiseptische und antimykotische Zubereitungen verwendet.
Trotz ihres austrocknenden Effekts sind hydrophile Zubereitungen in der Kosmetikindustrie besonders beliebt, da sie sich einfach auftragen lassen, rasch einziehen und kaum oder keinen Fettglanz hinterlassen. Zugesetzte Feuchthaltemittel wie Glycerol und Propylenglykol können dem austrocknenden Effekt entgegenwirken. Sie werden häufig auch Hydrogelen zugesetzt, da diese ebenfalls einen austrocknenden Effekt haben. Wegen ihrer kühlenden Wirkungen werden Hydrogele gerne zur Behandlung akut-entzündlicher und juckender Hauterkrankungen beispielsweise bei entzündeten Insektenstichen eingesetzt.
Gruppe | Beispiele |
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Hydrophobe Salbengrundlagen |
• Kohlenwasserstoffe wie Vaseline und Paraffine • Triglyceride wie pflanzliche Öle (Mandelöl, Kakaobutter), Neutralöl, Schweineschmalz • Wachse wie gelbes Wachs, Jojobaöl, Cetylpalmitat • Polyalkylsiloxane |
Hydrophile Salbengrundlagen | • Macrogole (Polyethylenglykole) |
O/W-Emulgatoren |
• Alkaliseifen wie Natriumstearat • Polysorbate (Tween®) • sulfatierte Fettalkohle wie Natriumcetylstearylsulfat |
W/O-Emulgatoren |
• Wollwachsalkohole • Sorbitanfettsäureester (Span®) |
Oleogelbildner |
• Hochdisperses Siliciumdioxid • Aluminiumstearat • Polyethylen |
Hydrogelbildner |
• Hochdisperses Siliciumdioxid, Bentonit • Celluloseether wie Methylcellulose oder Carboxymethylcellulose (Carmellose) • Polyacrylsäure (Carbomere) • Gelatine und Alginate |
Konservierungsmittel |
• Parabene/PHB-Ester wie Methyl-4-Hydroxybenzoat und Pro-pyl-4-Hydroxybenzoat • Sorbinsäure |
Penetrationsbeschleuniger |
• Dimethylsulfoxid • Propylenglykol • Harnstoff |