Engpass in der Beinarterie |
Eigentlich ist es logisch: Eine Arteriosklerose ist ein Phänomen, das sich in allen Gefäßen des Organismus von Kopf bis Fuß zeigt. So ist es wenig verwunderlich, dass in der Regel bei PAVK-Patienten nicht nur die Arterien der Beine verengt sind, sondern gleichzeitig auch die herz- und hirnversorgenden Schlagadern. »Tatsächlich gibt es eine sehr hohe Kreuzmorbidität. 40 bis 50 Prozent der PAVK-Patienten haben eine relevante koronare Herzerkrankung, also relevante Ablagerungen in den Arterien am Herzen, 10 bis 20 Prozent der Betroffenen haben Stenosen und Verschlussprozesse der Gehirngefäße, der Halsschlagader und der intrakraniellen Gefäße«, bestätigt der Gefäßspezialist. Herzinfarkt, Schlaganfall und PAVK sind lediglich unterschiedliche Manifestationsformen ein und derselben Erkrankung, heißt es denn auch in der PAVK-S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Angiologie, Gesellschaft für Gefäßmedizin (DGA).
Ein Angiogramm zeigt Verschluss. / Foto: Deutsche Gesellschaft für Angiologie
Das macht die PAVK aber auch zu einem wichtigen Vorboten von Herzinfarkt und Schlaganfall. Betroffene haben erwiesenermaßen ein erhöhtes Infarkt- und Schlaganfallrisiko. Je nach Schwere der PAVK bedeutet das für die Lebenserwartung minus zehn Jahre. Was heißt das etwa für Patienten, die die Schaufenster-Taktik anwenden oder denen bereits ein Stent in eine Beinarterie gesetzt wurde? »Es gibt tatsächlich vielfältige Gefäßprozesse. Besteht eine PAVK, ist das gesamte Herz-Kreislauf-System gründlich unter die Lupe zu nehmen, etwa mit Hilfe von EKG, Belastungs-EKG oder einem Herzultraschall. Gefäßspezialisten betrachten nicht nur das Bein an sich, sondern das gesamte System des Menschen. Wie steht es etwa um die Halsschlagader, die Nierenarterien oder die Bauchschlagader?«