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PAVK

Engpass in der Beinarterie

Schaufensterkrankheit? Das hört sich erstmal harmlos an. Doch Vorsicht! Das medizinisch korrekt als periphere arterielle Verschlusskrankheit genannte Gefäßleiden hat im Vergleich zu anderen Herz-Kreislauf-Beschwerden die höchste Sterberate. Wie lässt sich intervenieren? PTA-Forum sprach mit dem Gefäßspezialisten Dr. Holger Lawall, Deutsche Gesellschaft für Angiologie und Gefäßmedizin.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 05.06.2020  15:30 Uhr

Unter Verschluss

Die PAVK verläuft lange Zeit unbemerkt und beschwerdefrei (Stadium I, siehe Grafik). Die ersten Anzeichen der Krankheit werden oft nicht ernst genommen. Zu Anfang reicht die Durchblutung auch noch aus, sodass sich die Ablagerungen nicht durch Schmerz bemerkbar machen. Erst wenn Beschwerden das Gehen behindern oder gar im Ruhezustand auftreten, ist das für die Betroffenen ein Signal zum Arztbesuch. Allerdings sucht nicht einmal die Hälfte der über 65-Jährigen, die gelegentlich Beinbeschwerden haben, den Arzt auf.

Eine große bundesweite Studie hat gezeigt, dass jeder Fünfte der beim Hausarzt Untersuchten eine PAVK im beginnenden oder sogar fortgeschrittenen Stadium hatte, ohne davon zu wissen. Oft wird dann hinter den Beschwerden ein orthopädisches Problem wie eine Arthrose, ein Muskelfaserriss oder ein Nervenproblem vermutet. »Verschiedenste Ursachen können die Gehleistung limitieren. Wenn das Bein schmerzt, denkt man in erster Linie an einen orthopädischen Grund. Dann wird nur in eine Richtung gedacht, und Probleme bei der Durchblutung fallen hintenüber«, sieht Lawall die Verantwortung der Ärzte, bei diesen Beschwerden auch eine AVK in Betracht zu ziehen.

In Deutschland haben Expertenangaben zufolge rund 4,5 Millionen Menschen diese peripheren Durchblutungsstörungen. Jedoch: »Die Zahlen steigen. Entsprechend der demographischen Entwicklung beobachten wir eine Zunahme von Gefäßerkrankungen. Die Bevölkerung altert. Wir können davon ausgehen, dass bei den über 75-Jährigen jeder Fünfte erkrankt, wobei es die wenigsten merken.« Dass gar nicht so wenige Fälle asymptomatisch verlaufen, erklärt sich der Experte auch mit dem Alter. »Zu bedenken ist: Viele können gar nicht mehr so lange laufen, weil sie Rückenschmerzen oder ein anderes orthopädisches Leiden haben. Dann fällt der Gehschmerz gar nicht auf.«

Schmerzfreie Diagnose

Die Diagnose PAVK an sich ist nicht aufwendig. »Mithilfe der Dopplerdruckmessung steht eine schnelle, schmerzfreie und ungefährliche Untersuchungsmethode zur Verfügung, die zuverlässig auf die Engpässe in den Beinen hinweist. Sie zeigt eine PAVK schon zu einem Zeitpunkt an, zu dem noch keine Beschwerden auftreten«, informiert Lawall. Dabei ist der sogenannte Knöchel-Arm-Index (medizinisch ABI = Ankle-Brachial-Index) in allen Stadien der Erkrankung ein wichtiger Indikator für die Veränderungen in den Blutgefäßen.

Dabei wird der Blutdruck mit einer Blutdruckmanschette und einer Dopplersonde sowohl an den Oberarmen als auch an den Fußknöcheln gemessen. Anschließend wird der systolische Wert für den Knöchel mit dem für den Arm ins Verhältnis gesetzt. Bei gesunden Gefäßen sind die Werte an Arm und Bein annähernd gleich und der ABI liegt bei etwa 1,0. Bei einem Quotienten unter 0,9 liegt definitionsgemäß eine PAVK vor. Je niedriger der ABI, desto ausgeprägter die Durchblutungsstörungen und desto stärker sind auch die Beschwerden.

Wird etwa am Knöchel ein Blutdruck von 100/70 mm Hg und am Arm von 125/80 mm Hg gemessen, ergibt sich daraus ein ABI von 0,8 (= 100/125). In den Beinblutgefäßen liegt somit eine leichte PAVK vor.

Doch die Möglichkeit, den ABI als routinemäßiges Früherkennungsinstrument etwa auch schon beim Hausarzt einzusetzen, wird derzeit immer noch zu selten genutzt. Auch wenn sich hierbei in den vergangenen Jahren einiges nach vorne bewegt hat, wie Lawall berichtet. »In Bayern oder Sachsen beispielsweise ist die Ermittlung des Knöchel-Arm-Index mittlerweile Regelleistung und wird vergütet. Auch Diabetiker, die in einem Disease-Management-Programm eingeschrieben sind – und das ist die große Mehrheit der Diabetiker in Deutschland -, bekommen einmal pro Jahr diese Doppleruntersuchung. Da rund die Hälfte der PAVK-Betroffenen Diabetiker sind, bestehen mittlerweile gute Möglichkeiten, eine ABI-Untersuchung zu bekommen.«

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