PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
PAVK

Engpass in der Beinarterie

Schaufensterkrankheit? Das hört sich erstmal harmlos an. Doch Vorsicht! Das medizinisch korrekt als periphere arterielle Verschlusskrankheit genannte Gefäßleiden hat im Vergleich zu anderen Herz-Kreislauf-Beschwerden die höchste Sterberate. Wie lässt sich intervenieren? PTA-Forum sprach mit dem Gefäßspezialisten Dr. Holger Lawall, Deutsche Gesellschaft für Angiologie und Gefäßmedizin.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 05.06.2020  15:30 Uhr

Schrittweise gesünder leben

Basismaßnahme jeder Therapie ist die gezielte Beeinflussung der Risikofaktoren durch die Änderung des Lebensstils. Auch die S3-Leitlinie, deren Mitautor Lawall ist, empfiehlt, möglichst frühzeitig sämtliche Risiken für die Gefäße zu minimieren, das heißt Nikotinverzicht, Abbau von Übergewicht, Normalisierung des Blutdrucks, des Blutzuckers und der Blutfettwerte. In Kombination mit einer medikamentösen Therapie kann sich so schon das Fortschreiten einer PAVK verlangsamen.

Das Hauptaugenmerk gilt dabei der Lipidsenkung. Deren Nutzen geht über die kardiovaskulären Effekte hinaus. »Besonders Statine sind deshalb ein Muss in der Therapie von PAVK-Betroffenen«, erklärt Lawall. Atorvastatin, Rosuvastatin und Co. verlängern die schmerzfreie Gehstrecke und vermögen hochdosiert nachweislich die Gesamtsterblichkeit zu reduzieren, haben Studien ergeben. Das Problem dieser Substanzklasse: Zehn bis 15 Prozent der Patienten beschreiben Unverträglichkeiten oder klagen über Muskelschmerzen. Sie steigen deshalb aus der Therapie aus.

Hier können folgende Anwendungstipps helfen: Ein häufiger Fehler ist der Einstieg mit einer hohen Statindosis. Es empfiehlt sich deshalb, mit niedriger Dosis einzuschleichen. Statt niedrigpotenter Statine wie Simvastatin sind am besten hocheffektive Schwestersubstanzen wie Rosuvastatin oder Atorvastatin in niedriger Dosierung zu wählen oder das niedrig dosierte Statin ist mit Ezetimib zu kombinieren. Eine weitere Möglichkeit: das Statin nur jeden zweiten Tag oder zwei Mal pro Woche einzunehmen. Die Erfahrung zeigt: Auch die moderate LDL-Senkung hat noch klinische Effekte. PCSK9-Inhibitoren sind hochwirksame Alternativen , wenn Statine nicht vertragen werden und/oder der LDL-Zielwert von kleiner 70 mg/dl nicht erreicht wird. Klinische Ergebnisse einer großen randomisierten Studie belegen zudem die Reduktion der Majoramputationen bei Patienten mit PAVK.

Neben der Senkung der Gesamt- und LDL-Cholesterol-Werte gilt der Therapieblick auch der Blutverdünnung. So empfehlen die Leitlinien-Autoren wie Lawall, bei symptomatischen PAVK-Patienten die dauerhafte Gabe von Thrombozytenfunktionshemmer. Die Wirkstoffe Acetylsalicylsäure (wie Aspirin®) und Clopidogrel (wie Plavix®) verhindern, dass die Thrombozyten im Gefäß verklumpen und lebensgefährliche Blutgerinnsel bilden. Wenn sie regelmäßig und unter Umständen lebenslang nach Anweisung des Arztes eingenommen werden, dienen sie dem Schutz vor Herz-Kreislauf-Komplikationen.

Entsprechend der Vorgaben wird die Leitlinie derzeit überarbeitet. Lawall stellt in Aussicht, dass die neue Version auch die erweiterte Antikoagulation aufgreifen wird.  In der Sekundärprävention bei Risikopatienten für erneute Gefäßereignisse oder weitere kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall bietet die Kombination von ASS 100 mg täglich und zweimal Rivaroxaban 2,5 mg täglich klinische Vorteile. Die Anzahl von Beinamputationen, erneuten Gefäßeingriffen, aber auch die Häufigkeit von Herzinfarkt und Schlaganfall wird damit reduziert, ohne dass schwere lebensbedrohliche Blutungen zunehmen. 

Therapeutische Maßnahme Stadium I Stadium II Stadium III Stadium IV
Risikomanagement: Nikotinkarenz, Diabetestherapie, Statine, Bluthochdruckbehandlung + + + +
Thrombozytenaggregationshemmer (ASS oder Clopidogrel) (+) + + +
Physikalische Therapie: strukturiertes Gehtraining + +
Medikamentöse Therapie: Cilostazol und Naftidrofuryl +
Strukturierte Wundbehandlung +
Kathetertherapie
(Ballon oder Stent)
+* + +
Operative Therapie +* + +
Therapiemöglichkeiten der PAVK in Abhängigkeit des vorliegenden Stadiums *) bei hohem individuellen Leidensdruck und geeigneter Gefäßmorphologie Quelle: nach S3-Leitlinie PAVK, Deutsche Gesellschaft für Angiologie, Gesellschaft f
Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa