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Essen gegen das Vergessen

Ernährung beeinflusst Entzündung

Die Alzheimer-Erkrankung ist bislang nicht heilbar. Das macht Prävention in diesem Bereich umso wichtiger. Forscher in aller Welt suchen dazu nach möglichen Ansätzen. Einer davon ist die Ernährung. Lässt sich das Erkrankungsrisiko durch bestimmte Lebensmittel verringern?
Annette Immel-Sehr
08.04.2019  11:00 Uhr

Weniger Entzündung

Wissenschaftler gehen davon aus, dass antioxidativ und antiinflammatorisch wirkende Pflanzeninhaltsstoffe für die positive Wirkung auf das Gedächtnis verantwortlich sind. So spielen Radikalfänger wie die Vitamine A, C und E eine wichtige Rolle, weil sie entzündungsfördernde Signalwege hemmen. Flavonoide, wie sie beispielsweise in großer Menge in Beeren und anderen Obstsorten vorkommen, zeigen positive Effekte auf die Blutgefäße. Polyphenole sind reichlich in farbintensiven Früchten wie Blaubeeren oder Trauben, aber beispielsweise auch in Kakao, Curcuma und grünem Tee vorhanden. Diese Pflanzeninhaltsstoffe haben eine antiinflammatorische und antioxidative Wirkung und können die Entzündung im Gehirn reduzieren, die neben der Amyloid-Anreicherung ein Charakteristikum der Alzheimer-Erkrankung ist.

Überhaupt ist Grüner Tee ein hochinteressantes Lebensmittel – auch wenn er nicht am Mittelmeer wächst. Untersuchungen haben ein erhebliches Potenzial in der Prävention und möglicherweise sogar in der Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen gezeigt. Die Wirkung wird auf die enthaltenen Epigallocatechingallate zurückgeführt. Sie mindern die Bildung freier Radikale und sollen die typische Plaquebildung im Gehirn von Alzheimer-Patienten hemmen. Die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Olivenöls beruhen zum Teil auf der enthaltenen Ölsäure, einer einfach ungesättigten Fettsäure. Auch viele Nüsse zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an Ölsäure aus. Omega-3-Fettsäuren, vor allem Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), wirken auf vielfältige Weise positiv auf die kognitive Leistungsfähigkeit. Sie sind zum Beispiel in fettem Fisch, wie Tunfisch und Makrele, aber auch in Walnüssen und Leinsamen enthalten.

Die Summe macht den Effekt

Nicht zu vergessen ist der indirekte Schutzeffekt der Folsäure. Ein guter Versorgungsstatus mit diesem Vitamin und den Vitaminen B6 und B12 senkt den Homocystein-Spiegel. Ein hoher Homocystein-Spiegel gilt als Alzheimer-Risiko. Zurück zur Ausgangfrage: Können bestimmte Lebensmittel vor einer Demenzerkrankung schützen? Die Antwort lautet ja und nein zugleich. Lebensmittel, die reich sind an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen, können sich positiv auf Hirnfunktionen und kognitive Fähigkeiten auswirken. Doch es gibt keine Demenzschutz-Beeren oder Super-Food-Linsen gegen Alzheimer. Erst das Zusammenwirken vieler dieser Lebensmittel bringt nach Meinung der Forscher den optimalen Effekt. Schließlich geht es um eine allgemeine Empfehlung an die Bevölkerung. Dabei kann der Versorgungsstatus einzelner Personen mit Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen ebenso wenig berücksichtigt werden wie das individuelle Enzymmuster. Der Präventionsansatz muss breit sein und darf sich nicht auf ein einziges Lebensmittel beschränken.

Die genannten Ernährungskonzepte haben gemeinsam, dass sie leicht umsetzbar und nicht teuer sind. Auch heimische Obst- und Gemüsesorten haben darin ihren Platz. Manch einem mag es vielleicht schwer fallen, seinen Fleischverzehr einzuschränken, doch das ist häufig nur eine Frage der Gewohnheit. Schließlich lassen sich mit pflanzlichen Lebensmitteln schmackhafte und abwechslungsreiche Mahlzeiten gestalten. Doch es wäre zu wenig, für die Demenz-Prävention nur auf die Ernährung zu setzen. Es gibt noch weitere Lebensstilfaktoren, die erwiesenermaßen eine wichtige Rolle spielen: körperliche und geistige Aktivität sowie soziale Kontakte. Wer also etwas tun möchte, um das Risiko für Demenz soweit beeinflussbar zu senken, sollte in all diesen Bereichen aktiv werden und bleiben.

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