Ernährung bei Harnsteinen |
Viel trinken: Bei Harnsteinen ist eine ausreichend hohe Flüssigkeitszufuhr das A und O. / Foto: Getty Images/atleho Seisa
Natürlicherweise enthält der Urin gelöste Abfallstoffe wie Harnstoff aus dem Proteinabbau oder Harnsäure aus dem Purinstoffwechsel. Kristallisieren die Substanzen aus, kommt es im Nierenhohlsystem zur Nierensteinbildung (Nephrolithiasis). Ihre Größe reicht von Mikrometern bis zu mehreren Zentimetern. Über das Nierenbecken wandern die Steine in den Harnleiter, man spricht dann von Harnleitersteinen. Verklemmen sie sich dort, versucht der Körper sie weiterzubewegen, was zu heftigen, kolikartigen Schmerzen im unteren Rücken oder im Unterbauch führt, oft begleitet von Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Blut im Urin. Harnstau, Infekte und Blutvergiftung können folgen. Für Nieren-, Harnleiter- und Blasensteine wird auch der Überbegriff Harnsteine (Urolithiasis) verwendet.
Es finden sich sowohl regionale als auch alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede für die Bildung von Nierensteinen. Allgemein wegbereitend können dabei folgende Faktoren sein:
Um einem wiederholten Auftreten, das in über 50 Prozent der Fälle vorkommt, gezielt vorbeugen zu können, sollte jeder Stein geborgen und auf seine Zusammensetzung analysiert werden. Weitere Laboruntersuchungen geben zusätzliche Hinweise auf die Ursache. Kreatinin, Parathormon, Calcium-, Magnesium- und Harnsäurekonzentration im Blut sowie die Bestimmung des Urin-pH-Wertes und die Anfertigung einer Urinkultur zum Keimnachweis zählen dazu. Bisweilen wird auch die Analyse des über 24 Stunden gesammelten Urins vorgenommen. Nierensteine entpuppen sich dabei nicht selten als Symptom einer zugrunde liegenden Stoffwechselstörung.
Steinart (Häufigkeit) | Ursache |
---|---|
Calciumoxalat (75 %) | übermäßige Ausscheidung von Calcium und Oxalat über den Urin |
Harnsäure (10 %) | häufiger Verzehr von tierischem Eiweiß und Purinen, erhöhter Alkoholkonsum, Fastenkuren |
Apatit, Brushit: Calciumphoshat (5 %) | Harnwegsinfekte, Stoffwechselstörungen |
Struvit: Magnesium-Ammonium-Phosphat (5 %) | Harnwegsinfekte, Stoffwechselstörungen |
Cystin (1 %) | Gendefekt |