Anfangs handelt es sich »nur« um eine Größenzunahme der Leber durch Fetteinlagerungen. Bei etwa einem Drittel der Betroffenen entwickelt sich daraus eine Entzündung (Steatohepatitis), die die Leberzellen schädigt. Hält dies länger an, stirbt das Lebergewebe allmählich ab und wird durch Bindegewebe ersetzt (Fibrose). Das Endstadium ist die Leberzirrhose (Schrumpfleber), bei der das Gewebe zunehmend vernarbt und seine Funktion unwiderruflich einbüßt.
Menschen mit einer Leberverfettung haben ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, koronare Herzerkrankung und Herzinsuffizienz. Die meisten Leberkranken sterben nicht am Organversagen, sondern an den Folgen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Je weiter fortgeschritten die Lebererkrankung ist, desto höher ist die Gefahr. Schon bei einer Fibrose, besonders aber bei einer Zirrhose steigt zudem das Risiko für Leberzellkrebs erheblich. Die Zahl der Leberkrebserkrankungen hat sich seit den 1980er-Jahren mehr als verdoppelt, die der nicht-alkoholischen Leberzirrhose sogar vervierfacht.
Das Tückische daran: Lebererkrankungen verursachen keine spezifischen Beschwerden. Manchmal spüren die Betroffenen ein Druckgefühl im rechten Oberbauch – dem sie oft aber keine Bedeutung beimessen. Es entsteht, wenn sich die Leber vergrößert und die sensiblen Nervenendigungen in ihrer Bindegewebskapsel reizt. Die Leber selbst enthält keine Nerven. Typische Begleiterscheinungen der nachlassenden Leberfunktion sind Müdigkeit, Abgeschlagenheit und reduzierte Leistungsfähigkeit. Sie treten jedoch auch bei vielen anderen Erkrankungen auf. Für die Hausärztin oder den Hausarzt ist es deshalb schwierig, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Dennoch wird Müdigkeit oft als »Schmerz der Leber« bezeichnet.
Typische Symptome einer Lebererkrankung wie Appetitlosigkeit, Juckreiz und Gelbfärbung der Augen oder der Haut treten erst im fortgeschrittenen Stadium auf. Auch sogenannte Lebersternchen – spinnenähnliche Gefäßerweiterungen auf der Haut – sind ein deutliches Zeichen für eine geschädigte Leber. Bei einer Leberzirrhose schwillt oft der Bauch durch Flüssigkeitsansammlungen an (Aszites). Medikamente zur Behandlung einer Fettleber gibt es bisher nicht. Die gute Nachricht ist jedoch: Auch ohne Arzneimittel kann sich das geschädigte Lebergewebe wieder regenerieren – selbst dann, wenn bereits eine Hepatitis oder sogar eine Fibrose vorliegt. Die wichtigsten Voraussetzungen dafür sind eine lebergesunde Ernährung und ausreichend sportliche Betätigung.