Kaffee dagegen kann die Entstehung einer Fettleber sogar bremsen. Auch das Risiko, dass sie zu einer Zirrhose oder zu Leberkrebs fortschreitet, sinkt Studien zufolge durch den Genuss von mindestens vier Tassen Kaffee täglich. Wer bereits an einer Lebererkrankung leidet, sollte ihn allerdings ohne Zucker und mit möglichst wenig Milch trinken. Und: Ein positiver Effekt findet sich nur für Filterkaffee, nicht für Espresso und Cappuccino. Ob mit oder ohne Koffein, scheint keine Rolle zu spielen.
Auch einigen Pflanzen wird ein günstiger Einfluss auf die Leberfunktion zugeschrieben. Insbesondere Bitterstoffe – zum Beispiel in Artischocken, Löwenzahn, Chicorée oder Radicchio – sollen den Fettstoffwechsel in der Leber und Galle verbessern. Ein positiver Nebeneffekt: Bitterstoffe können das Verlangen nach Süßem verringern. Und der Verzicht auf Zucker tut der Leber zusätzlich gut.
Als klassisches Leberheilkraut gilt die Mariendistel. Sie wurde schon im Mittelalter zur Behandlung von Leber- und Gallenleiden eingesetzt. Tatsächlich zeigte Silymarin, der Extrakt aus Mariendistel-Früchten, in einer aktuellen Metaanalyse einen günstigen Einfluss auf die Leberwerte bei Patienten mit einer nicht-alkoholischen Fettleber. Wissenschaftler kritisieren jedoch die unzureichende Qualität der enthaltenen Einzelstudien. Wirklich beweiskräftige Untersuchungen fehlen bisher.
Auch der Nutzen zusätzlicher Mikronährstoffe für Leberpatienten ist bisher nicht ausreichend belegt. Viel Hoffnung haben Forschende insbesondere auf die hoch dosierte Gabe von antioxidativ wirkendem Vitamin E gesetzt. Studien ergaben jedoch keinen klaren Vorteil für die Supplementierung. Die Leitlinien empfehlen sie deshalb derzeit nicht. Überdosierungen von Vitamin A können die Leber sogar schädigen. Relativ häufig findet man bei Personen mit einer fortgeschrittenen Lebererkrankung allerdings eine Unterversorgung an Vitamin B1 (Thiamin), C und D sowie an Folsäure und Zink. Das spricht dafür, dass der Bedarf an diesen Mikronährstoffen höher als bei Gesunden sein könnte. Bei einem nachgewiesenen Mangel sollten sie auf jeden Fall substituiert werden.