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Nach Schlaganfall

Gehirn lebenslang lernfähig

Pro Jahr erleiden etwa 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Ob sie ihn überleben und wie stark er sie langfristig beeinflusst, hängt maßgeblich von der Zeit zwischen Ereignis und Beginn einer Therapie sowie von Art und Umfang der eingeleiteten Reha-Maßnahmen ab. Läuft alles optimal, kann sich das Gehirn in weiten Teilen neu organisieren.
AutorKontaktIsabel Weinert
Datum 17.07.2020  15:30 Uhr

Mehr Training möglich

Ein weiteres Beispiel für den Einzug neuer Technologien in die Reha: Physiotherapeuten bekommen immer öfter Unterstützung von Robotern. Sie dienen der Mobilisierung des Patienten, dem Gangtraining und dem Training der Arm- und Handfunktion. Gerade diese Funktionen entscheiden oft darüber, inwieweit ein Mensch nach Schlaganfall wieder in den Alltag zurückfindet.

Gangroboter ermöglichen so viele Schrittwiederholungen, wie sie ein Physiotherapeut nie bieten könnte. Der Patient steht selbstständig in einem Roboter mit einem Gleichgewichtsentlastungssystem; pro Therapiesitzung erlaubt das System tausend und mehr Schritte. Sensoren geben dabei Rückmeldung, was der Patient kann. Darüber wiederum lässt sich die Hilfestellung durch den Roboter regulieren, und zwar exakt so, wie es für den Patienten passt, um weiter Fortschritte zu machen. Das Therapieziel, das der Patient vorab mit dem Therapeuten bespricht, wird auf diese Weise schneller erreicht, zeigen Studien. Kombiniert werden die Roboter teilweise mit einer virtuellen, interaktiven Welt, ein motivierender Aspekt für den Patienten.

Einen ganz und gar nicht virtuellen, aber ebenfalls neueren Ansatz verfolgt die Therapie mit Tieren. Seit 2003 wird sie zum Beispiel am Klinikum Harlaching des Städtischen Klinikums München erforscht. Heimtiere wie Vögel, Katzen. Hunde oder Kaninchen werden hier eingesetzt, um die Neuorganisation des Gehirns auch von Schlaganfall-Patienten zu unterstützen. Das gelingt, weil die tiergestützte Therapie Motivation und Aufmerksamkeit der Patienten fördert. Tiere bewirken Emotionen beim Patienten. Das fördert gleichzeitig die Motivation. Ärzte des Klinikums wiesen mittels MRT eine deutliche Steigerung der Hirnaktivität in den Bereichen für Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Motivation und positive Gefühle nach, wenn Tiere im Spiel waren.

Nicht für alle neuen Therapien existieren ausreichend wissenschaftliche Belege. Zum Teil nur deshalb, weil noch nicht genug aussagekräftige Studien vorliegen.

Das ist ein Grund dafür, dass sich neue Möglichkeiten der Rehabilitation (noch) nicht jedem Schlaganfall-Patienten bieten. Denn die gesetzlichen Krankenkassen erstatten die Kosten für die Therapie nur, wenn sie sie herkömmlichen Therapien gegenüber als überlegen ansehen. Dazu bedarf es auch der positiven Bewertung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss G-BA. Dabei könnte eine Erstattung moderner Therapieverfahren wahrscheinlich vielen Menschen den Weg in ein selbstbestimmteres Leben ebnen. Sie könnte auch die Motivation der Betroffenen erheblich stärken, immer und immer wieder zu üben, um gesetzte Ziele zu erreichen.

Denn anders, als es lange gängige Lehrmeinung war, ist ein Schlaganfall-Patient mitnichten nach einem Jahr austherapiert. Das Gehirn ist auch danach in der Lage, Trainingsreize so aufzunehmen, dass sich die Situation des Patienten weiter verbessert. Das gilt nicht nur für jüngere Menschen, sondern auch für die »Alten«. Die bestmögliche Therapie lohnt also in jedem einzelnen Fall.

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