PTA-Forum online
Long Covid

Genesen und trotzdem chronisch krank

Nach einer Coronainfektion sind die meisten Menschen nach spätestens zwei Wochen wieder fit. Einige leiden jedoch auch Monate später noch an Symptomen wie Atemnot und Erschöpfung. Woran liegt das und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Clara Wildenrath
20.01.2023  15:00 Uhr

Rückschläge vermeiden

Bei ME/CFS kann der Versuch, mit sportlichem Training gegen die chronische Erschöpfung anzukämpfen, allerdings mehr schaden als nutzen. Hier kommt es auf wohldosierte Aktivität an, die sich an den eigenen beschränkten Kraftreserven orientiert. Mit dem Begriff »Pacing« bezeichnen Fachleute das Haushalten mit der verfügbaren Energie, zum Beispiel die Beschränkung auf wenige kleine, über den Tag verteilte Aufgaben und das Einplanen von langen Ruhepausen.

Weil Long Covid eine solch komplexe und vielgestaltige Erkrankung ist, erfordert die Behandlung insbesondere bei schweren, lang anhaltenden Symptomen ein gutes Zusammenspiel der hausärztlichen und fachärztlichen Versorgung in Kliniken und Rehaeinrichtungen. In vielen Städten gibt es zu diesem Zweck bereits Post-Covid-Ambulanzen und -Zentren. Je nach Art der Beschwerden kommen auch Ergotherapie und Logopädie zum Einsatz. Zusätzlich zur Linderung der körperlichen Symptome können Psychoedukation und kognitive Verhaltenstherapie den Patienten helfen, einen besseren Umgang mit ihrer Erkrankung zu finden. Reichen ambulante Maßnahmen nicht aus, kann der Arzt eine stationäre Rehabehandlung verordnen.

Forschung mit Hochdruck

Mit Hochdruck läuft die Forschung zu neuen Medikamenten und Behandlungsansätzen, die Long Covid lindern oder sogar heilen könnten. Getestet werden unter anderem Mittel gegen Entzündungen, Immunmodulatoren und Blutverdünner gegen Mikrothrombosen. Entsprechende Erfolgsmeldungen beruhen oft jedoch nur auf einzelnen Fallberichten. So zeigte etwa das antivirale Medikament Paxlovid bei mehreren Patienten eine Besserung der Symptome. Seine Wirkung wird jetzt in einer großen placebokontrollierten Studie untersucht.

Auf großes mediales Interesse stieß die Blutwäsche, in der Fachsprache Apherese genannt. Bei diesem Verfahren wird das Blut außerhalb des Körpers von krank machenden Bestandteilen gereinigt und anschließend wieder zurückgeführt. Die Therapie wird in verschiedenen Varianten zum Beispiel bei stark erhöhten Blutfettwerten (Lipid-Apherese) oder manchen Autoimmunerkrankungen (Immunadsorption) eingesetzt. Bei Long Covid gibt es kleine Fallserien mit einer angeblich hohen Erfolgsquote – randomisierte Studien mit einer Vergleichsgruppe fehlen aber. Zudem scheint die Blutwäsche bei dieser Indikation, wenn überhaupt, nur einen vorübergehenden Effekt zu haben. Die Fachgesellschaften empfehlen das teure und für den Körper belastende Verfahren aufgrund der schlechten Datenlage bisher nicht.

Als wirksame Therapie wird mancherorts auch die hyperbare Sauerstofftherapie angepriesen. In einer kleinen Studie mit 73 Long-Covid-Kranken zeigten sich durch die Behandlung mit Hochdruck-Sauerstoff Verbesserungen beim Brain Fog, bei Schmerzen und bei Erschöpfungszuständen. Allerdings reicht auch hier die Datenlage für einen Wirksamkeitsnachweis nicht aus.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa