PTA-Forum online
Klimawandel

Gesundheitsrisiko Hitze

Der Klimawandel führt zunehmend zu extremen Wetterereignissen – etwa zu heftigen Stürmen, Starkregen und vor allem anhaltenden Hitzewellen. Steigen die Temperaturen immer häufiger über die 30°C-Marke, kann das besonders für empfindliche Personengruppen belastend sein oder gar zur ernsthaften Gesundheitsgefahr werden.
Verena Schmidt
20.06.2025  15:00 Uhr

Der Sommer des vergangenen Jahres hat in Deutschland zwar keine Hitzerekorde gebrochen, aber er war im Durchschnitt deutlich zu warm. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldete den »28. warmen Sommer in Folge«. Weltweit gesehen sei der Sommer 2024 gar der heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen, schreibt der Copernicus-Klimawandeldienst der Europäischen Union. Und so wird es auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weitergehen: Die Sommer in Deutschland werden heißer und länger, prognostizieren zahlreiche Klimamodelle. Das bedeutet auch, dass extreme Wetterereignisse wie starke Gewitter, Orkane und Dürreperioden häufiger und in stärkerer Intensität auftreten beziehungsweise länger anhalten.

Studien zeigen, dass sich die Zahl der Tage mit Temperaturen über 30 °C seit den 1950er-Jahren verdreifacht hat. Für viele Menschen können solche Hitzeperioden zu einem ernsten Gesundheitsrisiko werden: Einer internationalen Gruppe von Forschern zufolge sind im Sommer 2023 in Europa mehr als 47.000 Menschen an den Folgen von Hitze gestorben – oft in Verbindung mit Vorerkrankungen. Laut der Untersuchung, die im vergangenen Jahr im Fachjournal »Nature Medicine« veröffentlicht wurde, war Griechenland mit 393 Todesfällen pro eine Million Einwohner am stärksten betroffen. In Deutschland lag die Rate bei 76 Todesfällen pro eine Million Einwohner (absolut: 6376 Hitzetote). In allen 35 untersuchten Ländern waren vor allem ältere Menschen gefährdet, und Frauen hatten allgemein ein höheres Risiko als Männer.

Was passiert im Körper?

Hitze kann vor allem bei empfindlichen Personen, älteren Menschen und Personen mit chronischen Vorerkrankungen Regulationsstörungen und Kreislaufprobleme verursachen und etwa zu Kopfschmerzen, Erschöpfung und Benommenheit führen. Denn hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit können das körpereigene Kühlsystem überlasten.

Der menschliche Organismus hält normalerweise die physiologische Kerntemperatur von rund 37 °C aufrecht (Thermoregulation). Um nicht zu überhitzen, kann er verschiedene Mechanismen nutzen, um sich abzukühlen. Bei hoher Umgebungstemperatur reagiert der Hypothalamus mit einer Senkung des Sympathikotonus. Es kommt zu einer peripheren Vasodilatation, also einer Gefäßweitstellung, und dadurch zu einer Umverteilung des Blutvolumens. Das Blut wandert zum Wärmeaustausch vom Inneren in die Extremitäten. Hände, Füße und Gesicht werden nun stärker durchblutet, oft wird dabei auch verstärkt Wasser ins Gewebe gedrückt – dicke Beine, Füße und Finger sind die Folge.

Die effektivste Kühlungsmaßnahme ist allerdings das Schwitzen. Der Körper steigert bei Wärme die Sekretion sympathisch-cholinerg innervierter Schweißdrüsen. Der Schweiß verdunstet und kühlt die Haut so ab. Bis zu 2 Liter Schweiß kann der Mensch pro Stunde produzieren – und damit gleichzeitig eine Menge Wasser und Elektrolyte verlieren.

Je wärmer und feuchter die Umgebungsluft, umso weniger gut greifen mitunter jedoch die Abkühlungsmechanismen. Ist die Luft etwa stark mit Wasser gesättigt, kann der Schweiß nicht mehr richtig verdunsten, der Kühleffekt bleibt aus. Bei körperlicher Anstrengung wird dann noch mehr Blut in die Außenregionen des Körpers transportiert, das zentrale Blutvolumen verringert sich. Daraufhin steigen der zentrale Venendruck und das Schlagvolumen des Herzens.

Problematisch für den Kreislauf ist vor allem der Flüssigkeitsverlust. Typische Symptome einer starken Dehydrierung sind Schwindel, Kopfschmerzen, Erschöpfung und Benommenheit. Die Haut fühlt sich kalt und trocken an und ist blass. Kommen Krämpfe, Muskelschmerzen, Übelkeit, Kurzatmigkeit und/oder Unruhe hinzu, droht ein Hitzschlag. Dann steigt die Körpertemperatur schnell an – innerhalb von rund 15 Minuten bis auf 41 °C –, was Zellstrukturen schädigt. Ein Hitzschlag entwickelt sich meist rasch innerhalb von Stunden und kann bleibende Hirn- und Organschädigungen verursachen, zum Koma und auch zum Tod führen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa