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Sonne, Insekten, Parasiten

Heile Haut im Urlaub

Glühende Sonnenbrände, juckende Insektenstiche und schmerzhafte Rötungen trüben die Urlaubsstimmung. PTA-Forum gibt Tipps, wie auch die Haut gesund und erholt nach Hause zurückkommt.
Nicole Schuster
17.06.2022  15:00 Uhr

Juckende Hautausschläge

Hautirritationen wie Juckreiz sind unspezifisch und treten möglicherweise erst nach dem Urlaub auf. Umso wichtiger ist es, bei ungewöhnlichen Hautveränderungen auch an hierzulande seltene Auslöser zu denken. Zu den häufigsten Reisedermatosen zählt beispielsweise Larva migrans kutane, umgangssprachlich als Hautmaulwurf bezeichnet. Die Krankheit ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Larven verschiedener Würmer ins Gewebe bohren. Die Ansteckung erfolgt, wenn die Haut mit den Eiern der Parasiten in Kontakt kommt. Besonders gefährdet sind Menschen, die in (sub)tropischen Gefilden barfuß gehen oder leicht bekleidet am Sandstrand liegen. Betroffene bemerken den Befall meist erst, wenn sich die Larven durch den Fuß graben und dabei serpentinenartige Wanderungsgänge erzeugen. Die gute Nachricht ist, dass die Infektion in der Regel selbstlimitierend verläuft. Antiparasitäre Mittel können die Abheilung beschleunigen.

Wenn Insektenstiche nicht nach wenigen Tagen verschwinden und sich stattdessen zu einem Knötchen oder gar Geschwür entwickeln, ist in den südlichen Urlaubsparadiesen Süditaliens, Südspaniens oder Griechenlands sowie auf Korsika und in tropischen Regionen auch an die kutane Leishmaniose (Orientbeule) zu denken. Die Sandmücke überträgt in ihrem Speichel den Erreger Leishmania spp. Die akute kutane Leishmaniose kann von alleine ausheilen, allerdings bleiben Narben zurück.

Die Larven (Zerkarien) von Saugwürmern der Gattung Pärchenegel (Schistosoma) verursachen die Bilharziose, auch Schistosomiasis genannt. Aufpassen müssen Reisende beim Baden in ruhigen, warmen Binnengewässern in subtropischen und tropischen Ländern, zunehmend auch in der Mittelmeerregion. Die Zerkarien können sich bei Kontakt mit Wasser durch die Haut bohren. Dann nisten sie sich im Körper ein und reifen zu adulten Pärchenegeln heran. Diese wandern im Körper und können zu Entzündungen verschiedener Organe führen. Die Krankheit verläuft in zwei Phasen, wobei das akute Katayamafieber zunächst mit Glucocorticoiden behandelt wird, um die übersteigerte Abwehrreaktion abzuschwächen. Gegen die eigentliche Schistosomiasis-Infektion verschreiben Ärzte ein Antihelminthikum (Praziquantel), das die adulten Würmer abtötet.

Hauptsächlich unangenehm, aber meist harmlos ist hingegen der juckende Ausschlag bei einer Zerkarien-Dermatitis (»swimmers‘ itch«). Hier sind Saugwürmer der Gattung Trichobilharzia der Auslöser. Für sie ist der Mensch nur ein Fehlwirt, die Larven können sich in ihm also nicht weiterentwickeln. Die Infektion verläuft in der Regel selbstlimitierend.

Auch die 0,1 bis 0,5 Millimeter großen Krätzmilben Sarcoptes scabiei variatio hominis können sich in die Haut einnisten und einen juckenden Hautausschlag verursachen. Die Hautläsionen befinden sich häufig an Stellen, an denen die Haut dünn ist, beispielsweise zwischen den Fingern, an den Leisten, Handgelenken, Ellenbeugen, Kniekehlen oder Achseln. Die Parasiten werden bei engem Hautkontakt etwa beim Geschlechtsverkehr, durch mangelnde Hygiene oder durch die gemeinsame Nutzung von Handtüchern übertragen. Das Ansteckungsrisiko mit den weltweit verbreiteten Milben kann in Jugendherbergen und Hostels erhöht sein. Krätze verläuft unbehandelt meist chronisch. Eine konsequente topische Therapie mit Wirkstoffen wie Permethrin tötet die Milben ab.

Auch die Ringelflechte, verursacht durch diverse Dermatophyten, zählt zu den ungewollten Urlaubsmitbringseln. Übertragen wird sie durch engen Kontakt mit infizierten Personen, kontaminierten Gegenständen wie Bettwäsche, Bürsten oder Handtüchern sowie durch Tierkontakt, wobei das Streicheln von streunenden Katzen und Nagern in subtropischen Regionen ein häufiger Auslöser ist. Ringförmige, schuppende und juckende Hautveränderungen, die am ganzen Körper auftreten können, weisen auf eine Infektion hin. Eine antimykotische lokale Behandlung wird am besten noch etwa drei bis vier Wochen nach Abklingen der Symptome fortgesetzt, um einen erneuten Ausbruch zu verhindern.

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