Heile Haut im Urlaub |
Vor einer (Fern-)Reise informieren sich Urlauber am besten vorab über die Risiken vor Ort. Reisemedizinische Hinweise finden sich auf den Internetseiten des Auswärtigen Amtes oder bei Tropeninstituten.
Allgemein gilt, dass bei Fahrten in den Süden ein guter Sonnenschutz zum Pflichtprogramm zählt. Bei PLD sollten es Produkte mit hohem bis sehr hohen Lichtschutzfaktor sein, die auch einen wirksamen UV-A-Schutz bieten. Bei Mallorca-Akne sind Sonnenschutzmittel geeignet, die frei von Peroxid-bildendenden Inhaltsstoffen wie bestimmten Fetten und Emulgatoren sind. Auch bei der Wahl von Körperpflegemittel wie Après-Lotionen oder Tagescremes sind fett- und emulgatorfreie Präparate zu wählen.
Insektensprays nehmen Urlauber am besten ebenfalls von zu Hause mit. Im (außereuropäischen) Ausland können auch bedenkliche Stoffe oder Wirkstoffkonzentrationen enthalten sein. Tropentaugliche Produkte sind wichtig für Gebiete, in denen Mücken Krankheiten wie Malaria oder Gelbfieber übertragen können. Hier kann die PTA Mittel mit dem Wirkstoff DEET empfehlen (wie in Anti Brumm® Forte). Beim Auftragen ist zuerst der Sonnenschutz dran. Nach etwa 30 Minuten kann der Insektenschutz angewendet werden. Dabei ist die Schutzdauer der einzelnen Präparate zu beachten.
Bei verschieden Hautschäden wie Sonnenbrand, leichten Verbrennungen und Insektenstichen helfen Antiallergika. Die H1-Antihistaminika Dimetinden und Bamipin gibt es in Präparaten zur topischen Anwendung (wie in Fenistil® Gel, Soventol® Gel). Bei starkem Juckreiz infolge einer schweren allergischen Reaktion können H1-Antihistaminika wie Cetirizin und Loratadin zur oralen Anwendung erforderlich sein.
Direkt nach einem Insektenstich angewendet, versprechen einige Medizinprodukte (wie bite-away®), die Entzündungskaskade über eine gezielte Wärmeeinwirkung oder elektrische Impulse zu unterbrechen. Dadurch sollen Proteine im Insektengift denaturiert und eine Histaminausschüttung mit nachfolgender Entzündungsreaktion verhindert werden. Randomisierte kontrollierte Studien, die die Wirksamkeit belegen, fehlen allerdings.
Bei Entzündungssymptomen der Haut helfen zuverlässig niedrig dosierte Cortisol-Präparate zur lokalen Anwendung. Sie enthalten 0,25 Prozent (bis zu 50 g) oder 0,5 Prozent (bis zu 30 g) Hydrocortison (wie in Fenihydrocort®, Soventol® Hydrocortisonacetat). Unterwegs wirken bei Sonnenbrand und Insektenstichen Roll-on-Präparate oder Sprays angenehmen kühlend (Fenistil® Kühl Roll-on, Soventol® Anti-Juck-Stift oder Soventol® Anti-Juck-Spray). Sie enthalten eine Flüssigkeit wie Ethanol, die beim Verdünsten ein Kältegefühl auf der Haut erzeugt. Leichte Schmerzen lindern Lokalanästhetika wie Polidocanol (wie in Anaesthesulf® Lotion) oder Lidocain (wie in Xylocain® Gel).
Phototoxische und photoallergische Dermatosen können als Nebenwirkung einiger Arzneimitte auftreten. Sie machen die Haut lichtempfindlicher. Beispiele für photosensibilisierende Arzneimittel sind Retinoide, einige Antibiotika wie Tetracycline und Sulfonamide, Johanniskraut, kardiovaskuläre Arzneistoffe wie Amiodaron, Nifedipin oder Captopril sowie nichtsteroidale Antirheumatika wie Ibuprofen, Naproxen, Ketoprofen oder Diclofenac. Die Reaktionen können sowohl bei topischer als auch bei systemischer Anwendung auftreten. Als Maßnahmen kann das Apotheken-Team raten:
Wichtig ist der Hinweis, dass Patienten auch im Urlaub vom Arzt verordnete Arzneimittel nicht ohne Rücksprache absetzen sollten.