Heile Haut im Urlaub |
Insektenbisse und -stiche tun nicht nur direkt weh, sondern hinterlassen oft juckende und teilweise schmerzhafte Knötchen und Quaddeln. Dabei handelt es sich um eine zwar unangenehme, aber meist harmlose lokale Reaktion auf das Insektengift beziehungsweise den Speichel der Plagegeister. Im Körper wird verstärkt Histamin freigesetzt und stimuliert H1-Rezeptoren, wodurch sich Gefäße weiten und der betroffene Bereich stärker durchblutet wird. Die Stelle rötet sich und es bilden sich juckende Quaddeln. Wer direkt nach dem Biss oder Stich kühlt, kann die Reaktion etwas abmildern. Bilden sich ungewöhnlich große Schwelllungen oder stellen sich Symptome ein, die über eine lokale Hautreaktion hinausgehen, ist ein Arztbesuch erforderlich. Eine schwere anaphylaktische Reaktion kann sogar tödlich enden.
Vor allem in Ländern Afrikas, Asiens und Südamerikas fungieren Stechmücken auch als Vektoren für Infektionskrankheiten. Beispiele sind die Anopheles-Mücke (Malaria) oder die Ägyptische und die Asiatische Tigermücke (Gelbfieber, Dengue-Fieber und Chikungunya-Erkrankung). Diese Plagegeister halten Reisende am besten mit Insektenschutzmitteln und Moskitonetzen auf Abstand.
Besonders tückisch sind Zecken, die in vielen Urlaubsgebieten im Unterholz lauern und ebenfalls Krankheiten übertragen können. Gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gibt es eine Schutzimpfung. Bei Borreliose gibt es diese noch nicht. Allerdings kann sich diese Krankheit neben eher unspezifischen Allgemeinsymptomen auch mit einer typischen, ringförmigen Hautrötung rund um den Zeckenstich äußern (Erythema migrans) und ist dann recht gut erkennbar.
Um sich vor Ungeziefer zu schützen, helfen auch Verhaltensregeln. Besonders viele Plagegeister tummeln sich um stehende Gewässer. Wer also um Seen, Sümpfe oder Wassergräben einen großen Bogen macht, minimiert sein Risiko, gestochen zu werden. Auch die richtige Kleidung schützt. Dabei gilt: Je weniger unbedeckte Haut verfügbar ist, desto weniger Angriffsfläche haben Mücken und Co. Für einen guten Schutz sind daher auch bei hohen Temperaturen Oberteile aus dicht gewebtem Textil mit langen Ärmeln vorteilhaft. Wanderer ziehen eine lange Hose an und stecken die Hosenbeine in die Socken. Die Füße sind in geschlossenen Schuhen besser vor Stechattacken geschützt als in offenen Sandalen oder Flipflops. Für zusätzlichen Schutz kann die Kleidung noch mit einem dafür geeigneten Repellent eingesprüht werden.
Achtung: Ein Henna-Tattoo kann unangenehme Folgen haben. / Foto: Getty Images / AM29
In Nordafrika, der Türkei und anderen orientalisch geprägten Regionen in Asien und Indien sind Henna-Tattoos eine beliebte und zeitlich befristete Hautdekoration. Die Freude kann allerdings getrübt werden, wenn die Zeichnung eine mit starkem Juckreiz und Entzündung einhergehende Kontaktallergie auslöst. Ursache dafür ist die der Tusche zur Farbintensivierung beigemischte Substanz p-Phenylendiamin (PPD). PPD ist in der Europäischen Union zur Applikation auf der Haut verboten.
Die PPD-Kontaktallergie entwickelt sich innerhalb von zwei Wochen, nachdem das Tattoo aufgetragen wurde, und äußert sich zunächst mit Juckreiz, Rötung und Bläschenbildung. Je nach Schwere können auch die Lymphknoten anschwellen, und das Allgemeinbefinden ist eingeschränkt.
Bei einer allergischen Reaktion auf ein Henna-Tattoo ist meist eine längere Behandlung mit hochdosierten lokal oder systemisch applizierten Glucocorticoiden erforderlich. Die Abheilung dauert meist drei bis vier Wochen. Betroffene müssen zudem fortan jeden Kontakt mit PPD meiden, das in vielen Alltagsprodukten wie Druckerschwärze, gefärbtem Leder, Textilien und einigen Kunststoffen enthalten ist.