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Herzinsuffizienz

Herzinsuffizienz früh konsequent behandeln

Patienten mit Herzschwäche sind oft schwerkrank und multimorbid. Ihre Lebenszeit ist verkürzt und ihre Lebensqualität verringert. Entscheidend für die Behandlung ist, welche Form der Dysfunktion vorliegt. Unabdingbar ist Therapie-Adhärenz. Dabei kann die PTA eine wertvolle Unterstützung sein.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 05.02.2021  16:00 Uhr

Therapie-Adhärenz essenziell

Um Patienten adäquat zu behandeln, ist also eine komplexe Pharmakotherapie erforderlich. »Kaum eine Patientengruppe muss so viele Medikamente einnehmen wie Menschen, die an Herzinsuffizienz leiden«, bestätigt der Experte. Oft kommen Begleiterkrankungen bei den Schwerkranken hinzu, die ebenfalls mit Arzneimitteln behandelt werden müssen.

Eine Herausforderung kann es für die Betroffenen sein, den Überblick über die zahlreichen Mittel zu behalten. Hier können Pillenboxen helfen, in die die Erkrankten selbst oder ihre Angehörigen / Betreuer den Wochenvorrat an Medikamenten übersichtlich für jeden Tag vorbereiten. Auch Einträge im Kalender oder für technikaffine Patienten spezielle Apps können an die Medikamenteneinnahme erinnern. Eine randomisierte Studie (PharmCHF) zeigte 2019, dass ein Apotheken-basiertes Konzept unter Einsatz von Wochen-Dosetten die Einnahmetreue signifikant verbessern kann.

Was immer gilt, hat in Pandemie-Zeiten nicht an Gültigkeit verloren: Patienten mit Herzschwäche müssen ihre Medikamente konsequent einnehmen. Adhärenz-Probleme können entstehen, wenn sich Betroffene aus Angst vor SARS-CoV-2 nicht mehr in die Praxis trauen oder das medizinische Team entlasten wollen und dann kein neues Rezept liefern können. »Auch hier ist die PTA als wichtiger Pfeiler im Gesundheitssystem gefragt«, sagt Laufs. »Sie kann Patienten verständlich erklären, warum es so wichtig ist, die Medikamente weiterhin einzunehmen.«

Bewegung positiv

Schwieriger ist es für Ärzte, Patienten mit Herzinsuffizienz mit erhaltener Auswurffraktion zu helfen. Hier gibt es bislang keine spezifisch wirkenden Medikamente, die Morbidität und Mortalität senken könnten. Eine Hoffnung könnten Sacubitril/Valsartan oder die neuen SGLT2-Inhibitoren sein. Allerdings stehen definitive Studienergebnisse noch aus. Als therapeutische Möglichkeit bleibt daher, Mineralocorticoid-Rezeptorantagonisten wie Spironolacton oder Diuretika einzusetzen, um Ödemen entgegenzuwirken. Das kann einige Symptome der Betroffenen lindern und für mehr Wohlbefinden sorgen. Der Arzt sollte zudem Begleiterkrankungen, die Ursache für die Herzschwäche sein können, zum Beispiel Diabetes, Bluthochdruck oder auch Herzklappenfehler, im Blick behalten und behandeln.

Die gute Nachricht: Patienten können ihre Krankheit zumindest ein wenig selbst positiv beeinflussen. Bewegung und Sport stehen dabei im Fokus. Das steht entgegen der alten Annahme, dass man mit einem schwachen Herzen Bewegung möglichst meiden sollte. Heute weiß man, dass Training die Prognose verbessert. Vor allem zu Beginn dürfen die Patienten es aber nicht übertreiben und sich vor Aufnahme des körperlichen Trainings einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Ideal ist es dann, ein moderates Ausdauertraining von anfangs fünf bis zehn Minuten ein- bis zweimal täglich durchzuführen und sich langsam zu steigern (siehe Tabelle 2). Im Idealfall wird das Ausdauertraining mindestens einmal, besser zweimal wöchentlich durch ein geeignetes Krafttraining ergänzt. Aber auch schon Alltagsbewegung (Treppen steigen, kurze Strecken zu Fuß gehen, im Haushalt oder Garten aktiv sein) hilft. Die PTA kann noch den Tipp geben, sich einer lokalen Herzsportgruppe anzuschließen. Eine Übersicht über Herzsportgruppen stellt die Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e. V. zur Verfügung.

Trainings-phase Plan
Phase I
Woche 1-2
»Start low«
Kontinuierliches Ausdauertraining:
• Umfang: 5 bis 10 min (langsam steigern)
• Häufigkeit: täglich, auch mehrmals täglich
Phase II
Woche 3-4
»Go slow«
Kontinuierliches Ausdauertraining:
• Umfang: 10 bis 15 min (langsam steigern)
• Häufigkeit: täglich, auch zweimal täglich
Phase III
Woche 5-7
Kontinuierliches Ausdauertraining:
• Umfang: 15 bis 20 min (langsam steigern)
• Häufigkeit: täglich
• ergänzend: dynamisches Krafttraining zweimal pro Woche
Phase IV
Woche 8-12
Kontinuierliches Ausdauertraining:
• Umfang: 20 bis 30 min (langsam steigern)
• Häufigkeit: drei- bis viermal pro Woche
• ergänzend: dynamisches Krafttraining zweimal pro Woche

Alternativ: Kombination von kontinuierlichem Training und Intervalltraining:
• kontinuierliches Ausdauertraining dreimal pro Woche, 20 bis 30 min
• Intervalltraining ein- bis zweimal pro Woche, 20 min
• 1 Tage Pause nach Intervalltraining
Tabelle 2: Ausdauertraining: Start low, go slow Quelle: angepasst nach NVL Chronische Herzinsuffizienz, 3. Auflage, 2019. Version 2 
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