Herzinsuffizienz früh konsequent behandeln |
Die PTA kann Hilfestellung anbieten, zum Beispiel den Blutdruck und den Blutzucker messen. / Foto: Adobe Stock/jokekung
Wer sein Herz möglichst lange gesund erhalten, beziehungsweise bei bestehender Herzschwäche die Prognose verbessern möchte, muss selbst aktiv werden. Rauchen und Alkoholkonsum schaden selbstverständlich. Komorbiditäten wie die arterielle Hypertonie, koronare Herzkrankheit (KHK), Fettstoffwechselstörungen, Arrhythmien, Diabetes mellitus, eine chronische Niereninsuffizienz oder Depression müssen bei Patienten mit Herzinsuffizienz konsequent behandelt werden. Die PTA kann Hilfestellungen anbieten, zum Beispiel Blutdruck und Blutzucker messen. Allerdings reichen punktuelle Messungen in der Apotheke nicht aus. Vielen Patienten hilft es auch, wenn man sie dazu ermuntert, regelmäßig ihre Werte, wozu neben Blutdruck und Blutzucker auch das Gewicht zählt, selbst zu bestimmen und zu dokumentieren. Weiterhin sollten die Patienten die empfohlenen Schutzimpfungen durchführen lassen. Die PTA kann auf die Impfprophylaxe gegen Pneumokokken sowie die jährliche Grippeimpfung hinweisen.
Ein oft zu wenig beachteter Risikofaktor für Herzinsuffizienz ist Diabetes mellitus. Gefährlich wird es, wenn die Zuckerkrankheit unentdeckt bleibt oder der Glucosespiegel im Blut nicht ausreichend unter Kontrolle ist. Auf diesem Boden kann als ernste Folgeerkrankung eine Herzinsuffizienz entstehen. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) machte in einer Pressemitteilung im Oktober 2020 darauf aufmerksam, dass Diabetes-Patienten doppelt so häufig an Herzschwäche erkranken wie Stoffwechselgesunde. Je später die kardiale Insuffizienz erkannt wird, desto komplizierter verläuft sie, und die Überlebensprognosen verschlechtern sich. Bislang können Ärzte nicht genau erklären, über welche Mechanismen der Diabetes das Herz schädigt. Sie warnen aber vor Herzschwäche und Diabetes als »gefährliches Duo«.